Albträume
Sparte: GeschichtenEine Einkaufspassage. Ein großes Schaufenster neben dem anderen. Alle sind festlich geschmückt und werfen warmes Licht auf die Straße, nur unterbrochen von den goldsilbernen Punkten der Sternenbeleuchtung. Über den vorspringenden Schaufenstern erheben sich die Wohnhäuser, moderne Giganten, die Fenster sind finster - die Menschen treffen sich im Licht!
Es schneit ganz leicht - gerade soviel, dass man einen Hauch von einer weißen Weihnacht spürt und es einem ganz heimelig wird. Die Menschen sind paarweise aneinandergekuschelt oder "in Familie" unterwegs - überall erklingen Lachen und lustige Rufe.
Freunde haben mich besucht, ich wohne jetzt in einem dieser Hochkant-Schuhkartons. Nun nutzen wir die Gelegenheit zu einem kleinen Bummel und dann werde ich sie noch bis zur Straßenbahn bringen. Wir unterhalten uns über den nächsten Besuch und ich erkläre ihnen, an welcher Haltestelle sie aussteigen sollen. Dann will ich ihnen den Weg auf die Rückseite einer Visitenkarte malen, aber ich habe keine dabei! Macht nichts, es fliegen genug Zettel herum! Ich fange einen, streiche die Werbung durch und fange an, das Papier an ein Schaufenster gedrückt, unter Erklärungen alles auf die Rückseite zu malen. Dann schaue ich zur Seite ob sie es verstanden haben...
Sie sind weg! Einfach verschwunden! Spurlos als hätte es sie nie gegeben!
An ihrer Stelle steht ein kleiner alter Mann mit Mantel und Hut und lächelt mit schief gehaltenem Kopf. Dann sagt er: "Das habe ich schon verstanden - aber warum sollte ich sie denn besuchen wollen?" Er wünscht mir noch ein ruhiges Fest ("Schlafen sie sich mal richtig aus!") und geht weiter, geht im Trubel unter wie meine verlorenen Freunde, von denen ich schon nicht mehr weiß, wie sie heißen, wo sie wohnen... Nur das sie mir schmerzhaft fehlen!
Also will ich nach Hause gehen. Ich lege den Kopf in den Nacken und schaue über die Fenster hinauf in die Dunkelheit, sehe wie mich die Betonplatten umgeben - und kann meinen Block nicht finden! Es ist nicht wie sonst, wenn ich träume, dass in meiner Wohnung plötzlich fremde Menschen wohnen oder ich meine Wohnung suche, weil sie weg ist und mir der Hausmeister sagt, sie wäre jetzt in der 1. statt in der 3. Etage - da kannte bzw. hatte ich ja meine Wohnung und wußte zumeist auch irgendwie, dass es nur ein (böser) Traum war...
... ich wußte nicht mehr, wo ich wohne! Ich wußte nicht das Stockwerk, nicht einmal die Farbe meines Blocks! War es der dunkelgrüne da drüben oder der graue gegenüber? Die Ladenpassage führte endlos im Kreis und gab keinen einzigen Hinweis! Selbst die Leute schienen immer wieder die gleichen zu sein - das Pärchen mit den Lammfellmänteln, das alte Ehepaar mit dem Luftballon und die 2 jungen Pärchen mit den "Doppel-Loks", diesen Kindersportwagen für Zwillinge... aber keiner kannte mich! Wenn ich sie etwas fragen wollte, lächelten sie nur durch mich hindurch und gingen mit einem kleinen, von ihnen nicht einmal bemerkten Schlenker um mich herum und weiter...
... Ich lege den Kopf noch weiter in den Nacken und sehe zum Nachthimmel empor - kein Himmel! Aus der unendlichen Schwärze taumeln leise weiche Flöckchen von Schnee, landen sanft auf meinem Gesicht und vermischen sich schmelzend mit meinen Tränen...
... einsam stehe ich allein auf einem mit Mosaikplatten gepflasterten Platz, drehe mich langsam um mich selbst und außer dieser Schwärze und den Flockenwirbeln gibt es nichts mehr, keine Häuser, keine Einkaufspassage, keine Menschen...
Wie komme ich zurück? Und wohin kann ich überhaupt zurück? Wo wohne ich - WO GEHÖRE ICH HIN???
Ich weiß es nicht!
Erschreckend wird mir klar, daß ich über die Fragerei sogar meinen Namen vergessen habe, vergessen habe, wer ich bin...
So stehe ich inmitten der mich umtanzenden, immer größer werdenden Flocken... Die panische Angst des Verlorenseins ist gewichen, hat Platz gemacht dem Gefühl, in der Schwärze mich schmerzlos zu verlieren... ruhig zu werden und zu vergehen wie die wirbelnden Flocken...
... und nur das Gefühl der Leere bleibt...
Es schneit ganz leicht - gerade soviel, dass man einen Hauch von einer weißen Weihnacht spürt und es einem ganz heimelig wird. Die Menschen sind paarweise aneinandergekuschelt oder "in Familie" unterwegs - überall erklingen Lachen und lustige Rufe.
Freunde haben mich besucht, ich wohne jetzt in einem dieser Hochkant-Schuhkartons. Nun nutzen wir die Gelegenheit zu einem kleinen Bummel und dann werde ich sie noch bis zur Straßenbahn bringen. Wir unterhalten uns über den nächsten Besuch und ich erkläre ihnen, an welcher Haltestelle sie aussteigen sollen. Dann will ich ihnen den Weg auf die Rückseite einer Visitenkarte malen, aber ich habe keine dabei! Macht nichts, es fliegen genug Zettel herum! Ich fange einen, streiche die Werbung durch und fange an, das Papier an ein Schaufenster gedrückt, unter Erklärungen alles auf die Rückseite zu malen. Dann schaue ich zur Seite ob sie es verstanden haben...
Sie sind weg! Einfach verschwunden! Spurlos als hätte es sie nie gegeben!
An ihrer Stelle steht ein kleiner alter Mann mit Mantel und Hut und lächelt mit schief gehaltenem Kopf. Dann sagt er: "Das habe ich schon verstanden - aber warum sollte ich sie denn besuchen wollen?" Er wünscht mir noch ein ruhiges Fest ("Schlafen sie sich mal richtig aus!") und geht weiter, geht im Trubel unter wie meine verlorenen Freunde, von denen ich schon nicht mehr weiß, wie sie heißen, wo sie wohnen... Nur das sie mir schmerzhaft fehlen!
Also will ich nach Hause gehen. Ich lege den Kopf in den Nacken und schaue über die Fenster hinauf in die Dunkelheit, sehe wie mich die Betonplatten umgeben - und kann meinen Block nicht finden! Es ist nicht wie sonst, wenn ich träume, dass in meiner Wohnung plötzlich fremde Menschen wohnen oder ich meine Wohnung suche, weil sie weg ist und mir der Hausmeister sagt, sie wäre jetzt in der 1. statt in der 3. Etage - da kannte bzw. hatte ich ja meine Wohnung und wußte zumeist auch irgendwie, dass es nur ein (böser) Traum war...
... ich wußte nicht mehr, wo ich wohne! Ich wußte nicht das Stockwerk, nicht einmal die Farbe meines Blocks! War es der dunkelgrüne da drüben oder der graue gegenüber? Die Ladenpassage führte endlos im Kreis und gab keinen einzigen Hinweis! Selbst die Leute schienen immer wieder die gleichen zu sein - das Pärchen mit den Lammfellmänteln, das alte Ehepaar mit dem Luftballon und die 2 jungen Pärchen mit den "Doppel-Loks", diesen Kindersportwagen für Zwillinge... aber keiner kannte mich! Wenn ich sie etwas fragen wollte, lächelten sie nur durch mich hindurch und gingen mit einem kleinen, von ihnen nicht einmal bemerkten Schlenker um mich herum und weiter...
... Ich lege den Kopf noch weiter in den Nacken und sehe zum Nachthimmel empor - kein Himmel! Aus der unendlichen Schwärze taumeln leise weiche Flöckchen von Schnee, landen sanft auf meinem Gesicht und vermischen sich schmelzend mit meinen Tränen...
... einsam stehe ich allein auf einem mit Mosaikplatten gepflasterten Platz, drehe mich langsam um mich selbst und außer dieser Schwärze und den Flockenwirbeln gibt es nichts mehr, keine Häuser, keine Einkaufspassage, keine Menschen...
Wie komme ich zurück? Und wohin kann ich überhaupt zurück? Wo wohne ich - WO GEHÖRE ICH HIN???
Ich weiß es nicht!
Erschreckend wird mir klar, daß ich über die Fragerei sogar meinen Namen vergessen habe, vergessen habe, wer ich bin...
So stehe ich inmitten der mich umtanzenden, immer größer werdenden Flocken... Die panische Angst des Verlorenseins ist gewichen, hat Platz gemacht dem Gefühl, in der Schwärze mich schmerzlos zu verlieren... ruhig zu werden und zu vergehen wie die wirbelnden Flocken...
... und nur das Gefühl der Leere bleibt...
Waldschratt - 30. Dez, 01:47