Regisseur Frank Beyer verstorben
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Frank Beyer, ein herausragender Regisseur, vor allem bekannt durch seine gesellschaftskritischen Filme, ist in der Nacht vom Samstag zum Sonntag im Alter von 74 Jahren verstorben.
Obwohl er zu DDR-Zeiten aus den DEFA-Studios und von der Leinwand verbannt und aus der Partei ausgeschlossen wurde, blieb er seinem Standpunkt treu: Er sah seine Aufgabe darin, den Finger auf wunde Punkte zu legen und die Zuschauer dafür zu sensibilisieren. Nach dem Verbot des Filmes
"Spur der Steine"
arbeitete er vorwiegend an Theatern, nach seinem Ausschluß aus der Partei (Er weigerte sich, seine Unterschrift gegen die Ausweisung W. Biermanns zurückzunehmen!) arbeitete er mit einem Sondervisum, dass er hart erkämpft hatte, viel in der BRD - und fand von dort her wieder Eingang in die DEFA-Studios.
Während ander Kollegen nach der Wende arbeitslos wurden, konnte er durch seine harte Arbeit und sein Talent seine Arbeit zur "Vollzeitbeschäftigung" ausdehnen.
Er sagte über sich selbst:
"Möglicherweise bin ich in meiner Generation in der DDR der Filmregisseur mit den größten Erfolgen und den schlimmsten Niederlagen gewesen", schreibt er in seiner Autobiografie. "Das klingt anmaßend. Aber ich will mir das eine nicht als Verdienst und das andere nicht als Schuld anrechnen."
Auch wenn es, bedingt durch seine schwere Erkrankung, in den letzten Jahren ruhig um Frank Beyer geworden ist, hatte er doch noch viel vor!
Sein Wirken stellt eine unwahrscheinliche Bereicherung der deutschen Filmgeschichte, ja genau genommen unserer Filmkultur dar.
Ein ausführlicher Nachruf erscheint heute in der "Berliner Zeitung auf Seite 3.
Waldschratt - 4. Okt, 05:25
Hallo Maik,
Und Frank Beyer formulierte seinen Widerstand, seine Kritik über seine Filme.
Gruß
Buchfinder