Spätfilm
Sparte: PrivatNun bin ich doch wieder munter geworden, weil irgendjemand lautstark Rasen gemäht hat. Da das etwas komisch war um diese (gefühlte) Uhrzeit habe ich die Augen aufgemacht - und es war im Fernsehen! Mutsch war auf und hatte auf ZDF
"Schultze gets the Blues"
angeschaut.
Da ich nun erst einmal munter war, habe ich auch erst ein Auge und dann ein Ohr riskiert - und zum Schluß ließ der Film mich nicht los.
Irgendwie war es einer von den Filmen, die keine nennenswerte Handlung besitzen, keine "Action", wie sie heute so sehr gefragt ist - er war mehr im Stil von "La Haine" gedreht worden. Der Weg eines alten Kumpels, "Schultze", der gemeinsam mit zwei Kollegen inden Vorruhestand geht. Seine Frau war nicht mehr, so lebte er allein, kochte, spielte im Musikverein "Harmonie" Akkordeon, begann Bücher über ferne Länder und Architektur zu lesen. Seine Einsamkeit, besonders wenn er sich mit seinen Freunden und deren Frauen oder dem Musikverein traf, ließ ihn nicht los sondern wurde bei solchen Gelegenheiten nur immer schlimmer.
Er entdeckte sein Interesse für Texas, lernte texanisch Kochen und spielte Musik - ohne Anklang im Verein zu finden, die seit 50 Jahren Polka gewöhnt waren...
Seine Freunde schenkten ihm dann eine Reise nach Texas. Dort angekommen mußte er feststellen, dass er auch hier einsam war - nun ganz ohne Freunde, der Sprache nicht mächtig, keine Ahnung von den Gesetzen und Gebräuchen des Landes...
Er besorgt sich ein kleines Motorboot und fährt durch eine Art Flußdelta. Dort lernt er auf einem Hausboot eine Familie kennen die ihn trotz der Sprachbarriere akzeptiert und willkommen heißt. Er begleitet sie auf ein Fest - und zum ersten Mal seit vielen vielen Jahren ist er wieder glücklich, lacht und tanzt...
Dieser Abend ist zuviel für sein krankes Herz. Er sitzt in einem Korbstuhl auf dem Dach des Hausbootes und im Einschlafen vermischen sich die Bilder des frohen Tanzes mit den Klängen der heimischen Polka...
Die letzte Einstellung:
Nach der beerdigung in der Heimat zieht seine Kapelle unter mehr als schrägen Tönen (so etwas wie "Brass im Polka-Stil") vor dem Horizont durch eine stille, baum- und buschlose Öde Richtung ... ja wohin? Irgendwohin...
Nur ein Windgenerator am Rand des Bildes bleibt noch zu sehen, als die Kapelle lange verschwunden ist und die letzten Töne verklungen... Gleichmäßig, unbeeindruckt vom Geschehen und scheinbar ewig drehen sich seine Rotoren...
Der Film hat mich innerlich zu sehr aufgewühlt, als dass ich jetzt ein paar persönliche Sätze darüber schreiben möchte. Vielleicht später einmal, wenn sich alles etwas gesetzt hat und es hell draußen ist...
"Schultze gets the Blues"
angeschaut.
Da ich nun erst einmal munter war, habe ich auch erst ein Auge und dann ein Ohr riskiert - und zum Schluß ließ der Film mich nicht los.
Irgendwie war es einer von den Filmen, die keine nennenswerte Handlung besitzen, keine "Action", wie sie heute so sehr gefragt ist - er war mehr im Stil von "La Haine" gedreht worden. Der Weg eines alten Kumpels, "Schultze", der gemeinsam mit zwei Kollegen inden Vorruhestand geht. Seine Frau war nicht mehr, so lebte er allein, kochte, spielte im Musikverein "Harmonie" Akkordeon, begann Bücher über ferne Länder und Architektur zu lesen. Seine Einsamkeit, besonders wenn er sich mit seinen Freunden und deren Frauen oder dem Musikverein traf, ließ ihn nicht los sondern wurde bei solchen Gelegenheiten nur immer schlimmer.
Er entdeckte sein Interesse für Texas, lernte texanisch Kochen und spielte Musik - ohne Anklang im Verein zu finden, die seit 50 Jahren Polka gewöhnt waren...
Seine Freunde schenkten ihm dann eine Reise nach Texas. Dort angekommen mußte er feststellen, dass er auch hier einsam war - nun ganz ohne Freunde, der Sprache nicht mächtig, keine Ahnung von den Gesetzen und Gebräuchen des Landes...
Er besorgt sich ein kleines Motorboot und fährt durch eine Art Flußdelta. Dort lernt er auf einem Hausboot eine Familie kennen die ihn trotz der Sprachbarriere akzeptiert und willkommen heißt. Er begleitet sie auf ein Fest - und zum ersten Mal seit vielen vielen Jahren ist er wieder glücklich, lacht und tanzt...
Dieser Abend ist zuviel für sein krankes Herz. Er sitzt in einem Korbstuhl auf dem Dach des Hausbootes und im Einschlafen vermischen sich die Bilder des frohen Tanzes mit den Klängen der heimischen Polka...
Die letzte Einstellung:
Nach der beerdigung in der Heimat zieht seine Kapelle unter mehr als schrägen Tönen (so etwas wie "Brass im Polka-Stil") vor dem Horizont durch eine stille, baum- und buschlose Öde Richtung ... ja wohin? Irgendwohin...
Nur ein Windgenerator am Rand des Bildes bleibt noch zu sehen, als die Kapelle lange verschwunden ist und die letzten Töne verklungen... Gleichmäßig, unbeeindruckt vom Geschehen und scheinbar ewig drehen sich seine Rotoren...
Der Film hat mich innerlich zu sehr aufgewühlt, als dass ich jetzt ein paar persönliche Sätze darüber schreiben möchte. Vielleicht später einmal, wenn sich alles etwas gesetzt hat und es hell draußen ist...
Waldschratt - 4. Okt, 00:32
Spätfilm
Schönen Tag mein kleiner Bulle...grins
Herzlichst Vera
... und ich dachte, meine Zeit als
"Bulle"
wäre längst vergessen...
*lg*
Maik