Geschichten

28
Jun
2006

Der Bär und der Liebhaber seines Gartens

Sparte: Geschichten

Der Bär und der Liebhaber seines Gartens


Ein unerfahrner Bär voll wilder Traurigkeit,
Den in den dicksten Wald sein Eigensinn verstecket,
Vertrieb, unausgeforscht, durch Klipp' und Berg gedecket,
Wie ein Bellerophon die Zeit.

Hier sträubet sich der Petz; er liebt nur diese Kluft,
Und meidet stets die Spur der Bären, seiner Brüder.
Mit Brummen wälzt er sich im Felsen auf und nieder;
Sein schwaches Haubt scheut freie Luft.

Dies macht ihn ganz verwirrt. Ihm gleicht vielleicht die Zunft
Der Weisen dunkler Art, der schweren Sonderlinge;
Die fliehen Licht und Welt, und haschen Wunderdinge;
Nur nicht die Gabe der Vernunft.

Einst, da er saugend sinnt, wird ihm sein Lebenslauf
(Wenn das ein Leben ist) auf einmal sehr verdrießlich.
Er will gesellig sein; dies hält er für ersprießlich.
Und kurz: er macht sich taumelnd auf.

Wohin? das weiß er nicht: das Glück mag Führer sein,
Das Glück, der Thoren Witz. Nicht weit von seiner Höhle
Lebt' ein bejahrter Mann mit einer trägen Seele,
Fast wie der Petz, stumm, und allein.

Auch der sucht keinen Scherz, der andern artig scheint.
Was Herbst und Sommer zollt, des grünen Frühlings Gaben
Vergnügen seinen Fleiß. Ich müßt' ein mehrers haben:
Was aber? Einen klugen Freund.

Der Fluren bunter Schmelz entzücket das Gesicht;
Pomonens Ueberfluß kann tausend Freude machen;
Man darf mit Blum' und Frucht vertraulich reden, lachen;
Doch nur in Fabeln: weiter nicht.

Nicht wahr? die Einsamkeit ist nicht auf ewig schön.
Unmitgetheilte Lust muß Ueberdruß erwecken;
Der bringt den Greis ins Feld, um Menschen zu entdecken.
Mein Timon wird zum Diogen.

Er wandert nach dem Forst; hier irrt er hin und her,
Und mißt und sucht die Bahn auf unbekanntem Stege.
Zuletzt begegnet ihm, in einem hohlen Wege,
Ein andrer Eremit, der Bär.

Er stutzt. Was soll er thun? Zur Flucht ist keine Spur.
Er fasset sich; hält Stand: das wird gut aufgenommen.
Petz sieht ihn gnädig an, und spricht: Mein Freund, willkommen,
Besuche mich, und eile nur.

Der Greis versetzt gebückt: Die Gunst verpflichtet mich.
O würde mir erlaubt, in meinem nahen Garten
Mit einem schlechten Mahl gehorsamst aufzuwarten!
Der Vorzug wäre königlich.

Ich habe Milch und Obst; zwar weiß ich gar zu wohl,
Die Kost ist ziemlich schmal für euch, ihr Herren Bären;
Ihr Großen dieser Welt, ihr könnet besser zehren:
Doch auch mein Honigtopf ist voll.

Der Vorschlag wird beliebt; noch zeigt sich nicht das Haus,
Da die Bekanntschaft schon recht preislich angegangen.
Es will sogar der Bär den neuen Freund umfangen;
Doch der bedankt sich, und weicht aus.

Bald haben diese zween den schönsten Bund gemacht.
Sie bleiben ungetrennt, und werden Hausgenossen.
Der eine pflanzet, impft, und wartet seiner Sprossen;
Der andre legt sich auf die Jagd.

Unwissenheit und Ernst schließt öfters beider Mund;
Ihr Umgang nähret sich durch beider stumme Blicke.
Man machet sich die Lust aus diesem Eintrachtsglücke
Einsilbigt, auch nur selten, kund.

Petz kehret einmal heim; da schlummert sein Orest
Zur schwülen Mittagszeit. Er gehet bei ihm liegen,
Bewacht den Schlafenden, zerstreut den Schwarm der Fliegen,
Der seinen Wirth nicht ruhen läßt.

Er schnappt, fängt, scheuchet, lauscht, gafft nach dem Alten hin,
Und sieht auf dessen Stirn sich eine Raupe regen;
Ha! brummt er: dir will ich das Handwerk zeitig legen!
Geschmeiße, wißt ihr, wer ich bin?

Er holt den größten Stein; und, weil er's treulich meint,
So muß durch einen Wurf so Raup' als Greis erkalten.
Fürwahr, den klugen Feind muß man für schädlich halten;
Doch ja so sehr den dummen Freund.


Friedrich von Hagedorn
(1708-1754)


(Quelle: Lyrikmail # 1316)


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18
Mai
2006

Im Reich der Tiere

Sparte: Geschichten

Im Reich der Tiere

Eine deutsche Fabel von Egon Hauck (egon.hauck@web.de)


Es war einmal ein Specht, der wohnte sehr idyllisch am Rande einer großen Müllkippe. Hinter seiner geräumigen Wohnung im siebzehnten Stockwerk einer uralten Fichte begann der Wald und unter seinem Balkon, der aus zwei dicken Zweigen bestand, rauschte eine große Waldstraße dahin, auf der zur Rush Hour in der Morgen und Abenddämmerung die Rehe, Hasen und Hirsche, die Füchse, Dachse und Wiesel in den Wald rein und aus ihm herausflitzten, jeder auf seine Art die Brötchen zu verdienen. Ihr müsst wissen, dass die meisten Tiere im Wald Tagelöhner und zum Niedriglohntarif angestellt waren. Es gab hin und wieder auch ein paar Wichtigtuer, die es bis zur Ich-AG gebracht hatten und auf den schmalen, verbrauchsoptimierten Waldstraßen immer die Vorfahrt beanspruchten. Der Specht dachte sich sein Teil und schüttelte nur weise den Kopf, wenn sie da unten hetzten und drängelten. Sein Beruf als Zimmermann erschien ihm so krisenfest und alle waren froh, wenn er nach langem Zögern wieder mal eine Höhle in einen Baum klopfte. Nun, die Aufträge waren schon weniger geworden, dafür aber anspruchsvoller. Heute kamen diejenigen, die es sich leisten konnten, eine solide Höhle zu bauen, nicht mehr mit einem einfachen Loch im Baum aus. Pikus, so hieß unser Waldspecht, war’s recht. Konnte er doch jetzt künstlerisch arbeiten. Nicht, dass er was anderes gemacht hätte als seine Vorgänger in dem Beruf, aber er tat es
anders. Bei ihm war die Erstellung einer Mehrfamiliennisthöhle ein Projekt und wenn einer der Großen des Waldes, der zwielichtige Uhu etwa, oder der rote Milan, sich in den Kopf gesetzt hatten, eine Prunkwohnung zu brauchen, anstatt sich wie ihre Vorfahren auf einer Felsenspitze oder unter dem dichten Schopf eines alten Baums einzunisten, dann klopfte der Specht rhythmisch vor Freude auf seinen trockensten Ast, damit auch jeder hörte, dass er für die großen im Wald arbeitete. Und wenn er dann anfing, machte er keine Baustelleneröffnung, sondern einen Event, zu dem ein Singvogelorchester und der Eichhörnchencateringservice gerufen wurde. Nun, zur Zeit machte er gerade Urlaub und begnügte sich damit in der Sonne zu sitzen, im Gasthaus zum toten Baum ein paar Madenshrimps zu naschen, oder einen besonders wirksamen Pilz anzuknabbern, damit es ihm mal wieder ganz rauschig wurde. Wenn er arbeitete, konnte er das nicht tun, weil das Hämmern in seinem Kopf eine konzentrierte Arbeit unmöglich machte.

Eines Tages saß nun Pikus vor seinem Eigenheim am Rande des Waldes und ließ den Blick über die sanften Abhänge der Müllkippe schweifen. In letzter Zeit hatte sich dort viel getan. Viele Jahre lang waren es die Möwen gewesen, die sie dominierten und einsteckten, was die Kippe an Gewinnen so abwarf. Pikus hatte sich an die vielen Schreihälse genauso gewöhnt, wie an die üblen Düfte, die der Wind an manchen Tagen herüberwehte. Neu war, dass immer mehr
Krähen sich dort ansiedelten. Zunächst waren nur wenige gekommen, die anscheinend den Möwen halfen. Allerdings holten die Krähen ihre Familien nach, weil in den Dörfern wo sie vorher gut gelebt hatten, sich die Hygieneverhältnisse geändert hatten und der Bedarf für die Straßenreinigung nicht mehr von den Krähen ausgeübt werden konnte. Inzwischen war es dort so weit, dass die Krähen schon in der Überzahl waren und die Möwen sich ihre
Hilfe immer widerwilliger gefallen ließen. Es gab dort öfter mal Raufereien zwischen den Schwarzen und den Weißen, wie sie sich gegenseitig nannten und Pikus beobachtete das und schüttelte verwundert den Kopf. Dann wandte er sich immer ab und sah nach, was auf der Straße unter seinem Haus los war. Er bewunderte die neueste Flamme des Rehbocks, der ihm verschwörerisch zuzwinkerte und seine Eroberung schnell ins Nobelrestaurant „Nachbars
Garten“ führte, das rund um die Uhr geöffnet hatte und wenn Saison war, die zartesten Tulpenarrangements diesseits des Waldes anbot. Frühling war’s, die Tulpensaison hatte begonnen und die des Rehbocks natürlich auch. Die Tiere flanierten im warmen Licht der Abendsonne und Pikus blinzelte schon etwas schläfrig in den Sonnenuntergang, als nebenan ein lautes Krächzen und das Schreien vieler Möwen zu hören war. Jedenfalls war es lauter als üblich, sonst wäre es niemand aufgefallen. Seine Nachbarin, die Schleiereule kam
vorbei und fragte ihn ob er wüsste, was dort los war, aber Pikus zuckte nur mit den Schultern und knabberte ein paar geröstete Madenshrimps. Dann sagte er gute Nacht und verkroch sich in sein schönes Bett.

Am nächsten Morgen las er in der Wildzeitung davon, dass im benachbarten Industrierevier Unruhen ausgebrochen wären. er überlegte gerade, ob er schnell bei Frau Schleiereule
vorbeigehen und ihr die Nachricht erzählen sollte, da kam sie schon angekeucht, ganz außer Atem und erzählte, dass es Mord und Totschlag gegeben habe auf der Müllkippe und Krieg zwischen den Krähen und den Möwen ausgebrochen sei und außerdem der Waldrat einberufen würde. Nachdem die Eule hastig davongestürzt war um den anderen im Viertel noch bescheid zu geben, kratzte Pikus sich am Kopf. Das hieß, er müsste seine Festkleidung anlegen.
Er ging zum Schrank und begutachtete die große schwarz-weiße Robe, die er sich nach seiner Meisterprüfung zugelegt hatte. Schließlich musste man als großer Buntspecht auch entsprechend gekleidet sein. Daneben hing noch die alte Gesellenmontur aus der Zeit als er noch kleiner Buntspecht war und ganz hinten im Schrank schimmerte das seidige Fähnchen aus seinen Grünspechtzeiten hervor. Nur nichts wegwerfen, hatte er sich immer gesagt,
wer weiß wozu es noch gut ist. Da hatte er natürlich leicht reden, schließlich lebte er nicht zu fünft in einer Dreizimmerwohnung und wenn ihm der Platz zu eng wurde, hämmerte er sich einfach noch einen Schrank in die Wand seiner Wohnhöhle. Also nahm er sein neuestes Prachtgewand heraus, bügelte die Federn, ölte sie und legte es sich zurecht. Dazu wählte er die scharlachrote Mütze, oder war es Zinnoberrot? Egal auf jeden Fall die prächtige, die so gut zum schwarz-weiß seiner Robe passte. Geschafft! Er bestaunte sich noch mal im Spiegel und musste aufpassen, dass er sich nicht vor lauter Respekt vor seiner eigenen Person fürchtete. Dann trank er seinen Tee aus, griff sich noch einen Vorrat von seiner Lieblingsspeise, ja, genau, die Madenshrimps und machte sich auf den Weg. Als er so naschend durch den Wald schlenderte, fehlte ihm nur noch der Spazierstock und ein fröhlich
gepfiffenes Lied auf den Lippen, aber das geht natürlich nicht, schließlich haben die Spechte in der Schule nur das Trommeln gelernt und sind gar keine guten Pfeifer und Lippen haben sie auch nicht.

Die Tiere hatten als Versammlungsort eine Lichtung, die Plätze waren nummeriert. Das Parkett
inklusive Verpflegung beanspruchten natürlich die Platzhirsche und ihr Anhang und auf ein paar Erdhaufen, die sie Loge nannten, saßen die Raubtiere. Die Königsloge war natürlich vorhanden, aber nicht besetzt, schließlich war man nicht nur demokratisch sondern auch traditionsbewusst. Außerdem gibt es in unserem Wald gar keine Löwen, die würden hier Rheuma kriegen. Es war eine prächtige Versammlung und fast alle waren da. Der Biber
hatte vorsorglich den Jägerhochsitz abgeknabbert, damit kein Mensch die Versammlung stören konnte. Die erwiesen sich nur allzu oft als Terroristen und schossen dann wild um sich, obwohl es wichtiges zu besprechen gab, was die Existenz aller bedrohte. Deshalb wurden die Menschen auch nicht eingeladen und waren von jeglichem Amt im Tierreich ausgeschlossen. Wer noch fehlte waren die Krähen und die Möwen, die hatten im Moment keine Zeit, weil
sie planen mussten, wie sie einander die Müllkippe abjagten. Denn darum drehte sich der Streit. Die Möwen, die eher da waren, beanspruchten die Müllkippe für sich und wollten die lästigen Helfer von einst wieder loswerden. Allerdings waren die Krähen inzwischen so viele geworden, dass sie selbstbewusst sagten sie seien genauso hier zuhause wie die Möwen und
das stimmte ja auch denn von den ersten krähischen Einwanderern waren die meisten schon gestorben und fast alle Krähen waren im Lande, das heißt, auf der Müllkippe aufgewachsen und man konnte sie nur noch an ihrem anderen Federkleid unterscheiden, denn obwohl sie immer etwas heiser schienen, beherrschten sie die Landessprache genauso gut wie die Möwen, oder irgendwer in der Versammlung. Woher die Versammlung das alles wusste? Ganz einfach, es gab nämlich auf dieser Müllkippe noch mehr Tiere. Doch die waren so scheu
und wurden von den Krähen genauso wie von den Möwen gejagt. Kein Wunder, dass sie nicht erschienen waren denkt ihr? Nein, sie hatten eine Abordnung geschickt. Die saß auf einem kleinen Hügel nahe des Podiums, den ihr eine nahe Verwandte aufgeschüttet hatte. Die Verwandte war eine Wühlmaus und die Abordnung bestand aus einer Maus, einer Ratte und einem Maulwurf, der als juristischer Berater dabei war und mit seiner schwarzen Robe in der Sonne glänzte. Ängstlich schielten sie auf die große Tanne am Lichtungsrand, denn
dort saß der Uhu und seine Verwandtschaft und blickte zwar schläfrig, (der Uhu kam direkt von der Nachtschicht und hatte fürchterliche Laune) aber auch hungrig in die Gegend. Außerdem munkelte man, er wäre gar nicht so honorabel, wie er immer tat, im Gegenteil, wenn in den dunklen Gassen der Müllkippe ein paar arme kleine Mäuse verschwanden, nach denen in den schönen Wohnungen am Wald kein Hahn krähte, traf das merkwürdig oft mit der
Nachtschicht des Uhus zusammen und dass er heute so mies drauf war, konnte auch daran liegen, dass er wegen der Kämpfe auf der Müllkippe keine Mäuse gemacht hatte. Was ihn natürlich ärgerte, schließlich will man sich ja nicht umsonst die Nacht um die Ohren schlagen. Die Mäuseabordnung berichtete nun in schrillen Tönen, dass, nachdem die Möwen ein paar Krähen überfallen hatten, letztere sich zusammenrotteten und die Möwen mit aller Macht
angriffen. Deren letzte Rettung war es, sich in einem alten Auto zu verschanzen und zuzusehen wie die Krähen reihum ihre Nester zerstörten und gröhlend die Eier austranken, die die Möwen seit Wochen hüteten. Der Uhu sprang auf und unterbrach die Maus mit lauter Stimme: Was auf der Müllkippe passiert ist alleine Sache der Krähen und der Möwen und wir sollten uns dort nicht einmischen, sagte er und überhaupt klänge die Geschichte die diese
Maus, die hier niemand kennt, erzählt, reichlich übertrieben. Solche Gräueltaten seien doch wohl Ammenmärchen und niemals würden Mitglieder im stand der Vögel so etwas fertig bringen. Dazu zitierte er einen Weisen, den keiner der Anwesenden kannte: Schließlich hackt doch eine Krähe der anderen kein Auge aus. Damit schloss er seine Rede und rollte noch einmal drohend mit den Augen in Richtung der Mäusetribüne. Die Maus piepste nur noch, dass
sie jetzt fertig sei mit ihrer Rede und nichts mehr zu sagen habe. Daraufhin beantragte eine vom Uhu bezahlte Eule die rasche Abstimmung über das weitere Vorgehen der Versammlung und brachte den Vorschlag ein, die Lage an der Müllkippe zu beobachten und den Uhu, der ja Experte sei, zum Beobachter zu ernennen. Dieser Vorschlag wurde von der großen Mehrheit angenommen und die Versammlung löste sich auf.

Der Uhu eilte mit seinen neuen Vollmachten zur Müllkippe und verhandelte mal mit den Möwen, mal mit den Krähen und hatte es nach kurzer Zeit geschafft, dass sowohl Möwen als auch Krähen ihn mit frischen Mäusen versorgten und er würde im Austausch dafür in der Versammlung zugunsten ihrer Seite sprechen. Der Krieg ging weiter, der Uhu ließ sich die Mäuse ins haus bringen, das Pinkus erweitern musste, weil der fett gewordene Uhu mehr Platz brauchte. Alle waren zufrieden, nur die Maus nicht, die auf der Versammlung gesprochen hatte, die war mausetot.

Dafür hatte der Uhu gesorgt.


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15
Feb
2006

An die oberen Zehntausend

Sparte: Geschichten

An die oberen Zehntausend


O kehrtet einmal Ihr aus den Palästen
Im dunstigen Dunkel enger Gassen ein!
O kehrtet einmal Ihr von Euren Festen
In's vierte Stockwerk, wo beim Oellichtschein
Blutarme Nähterinnen um den Bissen
Des lieben Brods zehn Stunden nähen müssen!

Kröcht' einmal Ihr mit Eurem Schmuck behangen
Zur Kellerwohnung, wo der Schuster flickt,
Sein armes Weib mit hungerbleichen Wangen
Den Säugling an die welken Brüste drückt,
Von Einer Mark oft sieben Menschen leben,
Die doch dem Kaiser noch den Groschen geben!

Es würd' Euch grausen, und in Eure Stirnen
Käm' flammengleich das Krösusblut gerollt,
Und durch den Puder Eurer feilen Dirnen
Bräch' sich die Schamgluth um das Sündengold,
Und wie, wenn Eise sich mit Feuern mischen,
Würd' Euch das Herz in frost'gen Schaudern zischen.

Ihr müßtet zittern, dächtet Ihr im Düster
Des Vorstadtelends an der Schlösser Pracht,
An Baldachin und Purpurbett und Lüster,
An Wein und Sillery und Wonnenacht
Und tausendfach müßt' Euch von allen Mauern
Vernichtung flammengrell entgegenschauern ...


Oskar Jerschke
(1861-1928)


aus: Wilhelm Arent (Hrg.): Moderne Dichter-Charaktere
Mit Einleitungen von Hermann Conradi und Karl Henckell.
Leipzig: Wilhelm Friedrich o.J. (1885)
Lyrikmail 1226


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14
Feb
2006

... und doch noch eine Freude!

Sparte: Geschichten

Frau Tigerschaaf äußerte sich vorhin in einem Beitrag über alte Kinos - da fiel mir mein Kindheitskino ein...

Wir wohnten damals in J., direkt an der tschechischen Grenze (Das war unser Gartenzaun, ungelogen!!!), im sogenannten "Pachthaus" direkt am Wald. Wenn man quer durch den Wald ging, der sogenannten "Hohle" folgend (einer Mischung aus altem Schürf~ und Rückgraben) gelangte man nach ca. 1/4 Stunde nach Neuoberhaus, einer reinen ehemaligen Wismut-Barackensiedlung, die später als Jugendwerkhof und danach als ein Hochschulteil für Hydrogeologie fungierte.

Und dort gab es während des Semester einmal im Monat Kino!

Zu diesem Zweck wurde die "Mensa" umgeräumt: die Tische kamen raus, es wurden von überall her Stühle gesammelt und aufgestellt und an der Essenausgabe spannte man eine "Leinwand" auf, die aus 4 zusammengenähten Bettlaken bestand.

Der "Pausenservice" beschränkte sich auf das, was man sich von zu Hause mitbrachte bzw. schnorren konnte, wer hinten saß, konnte fast nichts sehen; die Stühle waren keineswegs "ergonomisch geformt" - aber wir als Kinder zahlten nur 10 Pfennige Eintritt!

Doch trotz aller, sagen wir ruhig, aus heutiger Sicht negativer Faktoren waren diese Kinoabende die Schönsten, die man sich denken kann! Und in den meisten Fällen nicht nur wegen des Filmes, sondern schon allein wegen des Marsches durch den Wald, diese ganze, aufregende Atmosphäre des sonst gesperrten Gebietes... Und nach Hause ging es dann im Dunkeln in Gruppen und Grüppchen quer durch den Wald oder auf der Ladefläche des Möbel-LKWs, der uns auch manchmal früh mit in die Schule nahm... Was gab es da an Gelächter, Gekicher, Gebisper & Gewisper... für Erschrecken und für Spaß!

Nur manchmal war es nicht ganz so lustig: Dann wurde ordentlich der ausgebauten Straße gefolgt, es gab zwar auch Spaß, aber nicht soooo viel... und es waren sorgenvolle Elternteile dabei, die ihre Sprößlinge unbedingt durch eine Abholung blamieren mußten...

(Ehrenrettung: Meine Eltern waren es nie - WENN sie mich schon einmal gehen ließen, dann zur Nachmittagsvorstellung, da war man spätestens zum Abendbrot wieder daheim... Aber gelegentlich war ich doch auch abends dort, so!!!... 2x oder 3x...)


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"Die Geschichte"

Sparte: Geschichten

Von Antoine Monot, Jr.

"Jahrelang habe ich immer diese Geschichte erzählt. Diese Geschichte, wie wir uns kennen gelernt haben. Ich habe sie allen erzählt, denen, die Sie hören wollten und denen, die sie nicht hören wollten. Vier Jahre lang, sechs Monate und ein paar Tage.

Es war so ein Nachmittag an dem ich nicht mehr wusste, was ich machen sollte. Mir war einfach langweilig. Manchmal gibt's ja so was. Langeweile pur. Stunden, Tage, an denen du dich fragst, was du mit dir anfangen sollst.

Erst kurz zuvor hatte ich eine Werbung gesehen. Das Werbeversprechen war, dass ich ein Kontingent an Minuten kaufen und per Kreditkarte zahlen sollte, dann könnte ich dieses abtelefonieren, indem ich eine 0190er Nummer anrufe, ohne eben jene hohen Kosten haben zu müssen.

Ich wählte also. Telefonierte und lies mich mit einer Frau nach der anderen verbinden. Dem Laien sei kurz erklärt, dass auf den wenigsten 0190er Nummern Call-Girls arbeiten. Nein, die Betreiber machten es noch geschickter. Männer durften zu überhöhten Kosten anrufen und normale Landpomeranzen gratis. Ein Computer verband beide einfach wahllos miteinander. Hatte man keine Lust mehr, drückte man die Null und bekam die nächste.

Ich sprach, drückte die Null, sprach weiter, bis ich eine Stimme ans Telefon bekam, die mir gefiel. Eine sympathische. Wir unterhielten uns. Bis mir plötzlich die Line mitteilte ich hätte nur noch 60 Sekunden, dann wäre mein Guthaben aufgebraucht. Das Kontingent weg.

Ich sagte der Frau, die diese 60-Sekunden-Nachricht nicht gehört hatte, dass sie mir ganz schnell ihre Privatnummer geben solle, da ich gleich weg wäre. Für eine Erklärung bliebe keine Zeit. Hätten wir uns verloren, wären wir nie wieder zusammen gekommen. Ein erneutes zufälliges Treffen war fast ausgeschlossen. Sie zögerte. Die Zeit tickte. Die Uhr rann. Die Sekunden verstrichen. Ich wusste, wenn ich Sie jetzt dränge, erreiche ich nichts. Ich wusste, dass sie weg ist, wenn ich nichts unternehme. Sie überlegte. Ich wusste, gleich ist es vorbei. Dann nannte sie mir ihre Nummer. Ich schrieb mit. Just nachdem sie die letzte Zahl gesprochen hatte, wurde das Gespräch unterbrochen. »Ihr Guthaben ist aufgebraucht. Möchten Sie erneut kaufen, wählen Sie die Eins, möchten Sie...«

Kurz: Fünf Monate telefonierten wir. Sie rief mich an, ich sie. Täglich. Wir verstanden uns und wussten, über was reden. Es war so schön. Ich schickte ihr Bilder von mir, sie mir von sich. Ich wusste, als ich ihre Bilder sah, das ist sie. Sie wusste, als sie meine sah, das ist er auf keinen Fall.

Ich wollte sie treffen. Sie verschob es regelmäßig. Räumlich trennten uns gut zweihundert Kilometer. Ich ja, sie nein.

Ich blieb dran. Warb und bettelte um ein Treffen. Sie dachte, er hat eine tolle Stimme, reden kann ich gut mit ihm, nur aussehen tut er nicht. Ich war nicht ihr Typ. Dann dachte sie sich aber auch: Fotos täuschen und lügen, die gemeinen. Vielleicht sollte ich ihn doch treffen, vielleicht merke ich, dass er es ist. Er und kein anderer.

So kam es dann. Wir trafen uns. Ich fuhr zu ihr. Die Verabredung: verstehen wir uns nicht, reise ich noch am selben Nachmittag ab. Ansonsten kann ich über Nacht bleiben. Auf dem Sofa selbstverfreilich.

Der Tag kam. Der Tag war da. Sie kam und war da und ich wusste: Das ist sie. Nicht nur der Inhalt, auch die Verpackung ist meins. Und sie wusste: Das ist er – nicht. Der Inhalt stimmt, nur die Verpackung nicht. Sie sagte mir vorerst nichts. Wir lachten und unterhielten uns und verstanden uns prächtig.

Dann die Kür. Am Abend Essen mit ihr und der besten Freundin. Hier gilt es aufzupassen, da dieses Terrain schlimmstes Glatteis bedeutet. Ich muss weiterhin um sie werben, darf aber die beste Freundin nicht verschmähen. Schmähe ich sie aber zuviel, wird das Ziel der Begierde unruhig. Es gelang der Balanceakt. Am Abend durfte ich dann sogar in ihrem Bett schlafen. »Aber es läuft nichts, klar?«. Nahm ich mir zu Herzen. Ich machte nichts. »Du«, fragte ich zaghaft, »Du, darf ich mit dir kuscheln?«. Sie erstarrte. Um Gottes Willen. Sagte aber ja. Okay. Warum nicht. Wir kuschelten und ich bekam die dreiviertel Nacht kein Auge zu. Am Morgen bei Toasties gestand ich ihr dann zaghaft: »Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt«. Sie schwieg. Redete von »nicht offen sein für...«, »nicht daran denken, dass...«, »nicht wissen, ob...«. Ich weinte. Sie beschwichtigte. Ich fuhr.

Zu Hause angekommen sagten mir von alleine und unabhängig voneinander alle Freunde und Bekannte für das kommende Wochenende ab. Zur Mitte der Woche fasste und packte ich mein Glück an. Ich sagte ihr, ich wolle erneut kommen, sie zögerte und... sagte zu. Ich fuhr hin und wir redeten und lachten und freuten uns aneinander. Am Abend, ich schlief wieder in ihrem Bett, kam es zum unausweichlichen. Wir schliefen miteinander. Ich wusste, nun sind wir zusammen. Sie dachte, wenn schon einer da ist warum nicht mit ihm.

Ich war verliebt. Sie auf das Abenteuer aus. Es war das letzte Mal, dass wir uns vor ihrem Mallorca-Aufenthalt sehen konnten. Zwei Wochen Ferien mit der besten Freundin. Ich zögerte nicht, wusste, sie liebt mich und schickte Faxe, malte Bilder und war so glücklich mit ihr zusammen zu sein, dass es dazu kam: Sie fing an mich zu lieben. Sie fing an etwas für mich zu empfinden. Als sie nach 14 Tagen ihren Briefkasten zu Hause leerte, lag es da. Ein Zugticket zu mir, inklusive Reservierung. Per Express geschickt.

Sie kam. Seit diesem Tage waren wir zusammen. Wir zogen gemeinsam in eine dritte, neue Stadt, zogen in eine Wohnung und verlobten uns alsbald.

Diese Geschichte habe ich die letzten viereinhalb Jahren erzählt. Jedem, der es hören wollte und auch denen, die es nicht hören wollten. Nun haben wir uns getrennt und plötzlich fehlt mir unsere Geschichte. Die, wo alle immer sagten: »Das kann doch gar nicht sein«, »So ein Wahnsinn«, »So eine tolle Geschichte«, »Wirklich?«, »Unfassbar«. Plötzlich sind sie beide weg. Die Frau und die Geschichte. Wie sehr hängen wir doch daran, Erzähltes, Liebgewonnenes weiterzuerzählen. Bis es niemand mehr hören kann.

Jetzt sind alle erlöst. Jetzt habe ich die Geschichte zum letzten Mal erzählt. Jetzt ist sie weg. Die Frau und die Geschichte. Für immer."


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13
Feb
2006

Zum Valentinstag

Sparte: Geschichten

In wenigen Minuten ist es soweit: Der Valentinstag bricht an.

Seinen historischer Hintergrund kann man nachlesen.

Aber lassen wir doch einmal St. Valentin, welcher im 2. Jahrhundert nach Christus im damaligen römischen Reich lebte und vermutlich Bischof von Terni (Mittelitalien, damals Interamna) war und nach einem Disput mit dem römischen Kaiser über die von ihm vorgenommenen heimlichen Trauungen von Liebespaaren eben am 14.02. hingerichtet wurde, selbst einmal zu Wort kommen:

"... Na, offiziell gelte ich auch ... als Schutzpatron der Bienenzüchter und Helfer gegen Ohnmacht.

Meine hauptsächliche Aufgabe ist jedoch Liebespaare zusammen zu bringen.

Dazu bin ich eigentlich eher zufällig gekommen.

Mein Todestag, der 14. Februar, fiel mit einem beliebten römischen Fest zusammen, das Lupercalia hieß. Bei dem durften die ledigen Jungs Lose ziehen, auf dem die Namen der noch ledigen Mädels draufstanden (tja, Gleichberechtigung im heutigen Sinne gab es damals noch nicht). Die so zusammengelosten Pärchen zogen dann zusammen um die Häuser und bei so machen hat es gefunkt. Und dieser Brauch wird, etwas abgewandelt, zu meinen Ehren heute noch gepflegt.

So populär wie vor 2000 Jahren diese Lupercalia in Rom war, so populär wurde der Valentinstag insbesondere in England und Amerika. Dort werden bis heute noch manchmal solche Lose gezogen. Meistens macht man es nicht mehr so umständlich und schaltet den Verlosungszufall aus, in dem man seinem potentiellen Liebling selbst schreibt - oft anonym. Da die Mitteleuropäer sowieso alles nachmachen, was aus Amerika kommt, wurde der Valentinstag in den letzten Jahren auch hier gefeiert. Auch hier schickt man hauptsächlich seinen/seiner Angebeteten ein paar nette Zeilen oder ein Geschenk. ..."


(aus: "Gestatten? Sankt Valentin, Heiliger!")


Nun ist mir wenigstens klar, warum ich manchmal etwas schief gelegen habe mit meinen Wünschen zum Valentinstag, war doch meine Definition davon sehr eigen...

Und so wünsche ich heute alle Liebenden Glück und Sonnenschein, Gleichklang der Herzen, einen Himmel voller Geigen und selbst im Zeitalter von "Rave" und "Gangsta" und was weiß ich noch alles einen Straußenwalzer... - und daß sie immr wieder zu ihren Lieben zurückfinden, durch "Wälder und Meer, Kerker, Verfolgung und feindliches Heer", wie es im "Ännchen von Tharau" so herrlich besungen wird...

In diesem Sinn:

... und einen speziellen Gruß: *träum*


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Des Rätsels Lösung lautet:

Sparte: Geschichten

St. Valentin
"Gestatten? St. Valentin - Heiliger!"





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Rätsel - Wer bin ich?

Sparte: Geschichten

"... Im 18. Jahrhundert wurden meine Gebeine von Italien nach Bayern überführt, genauer gesagt in die Stadtpfarrkirche St. Michael (Schade-sie ist nicht einmal nach mir benannt) von Krumbach/Schwaben. Das ist eine kleine, sehr schöne Stadt westlich von München (die Einheimischen werden mir diese recht ungenaue Ortsangabe hoffentlich verzeihen. Deshalb hier noch eine zweite Version hinterher: Krumbach/Schwaben ist 41 km südöstlich von Ulm, 50 km südwestlich von Augsburg und 40 km nordwestlich von Memmingen).

Da liege ich also - in einem gläsernen Sarg - fast wie Schneewittchen. Für mein Alter bin ich auch noch sehr gut erhalten (trotzdem nicht erschrecken). Vielleicht besucht mich mal jemand und bringt mir ein paar Blümchen mit. Ich freu mich drauf. ..."




Die Auflösung gibt es morgen... (... auch die Quellenangabe...)


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11
Feb
2006

Bist Du in den 50ern, 60ern oder 70ern aufgewachsen......???

Sparte: Geschichten

Wie hast Du DAS bloss überlebt?

Die Autos hatten keine Sicherheitsgurte, Kopfstützen und erst recht keine Airbags

Auf dem Rücksitz war‘s lustig und nicht gefährlich.

Die Gitterbetten und Spielzeuge waren bunt und zumindest mit bleihaltigen oder anderweitig giftigen oder bedenklichen Lacken gestrichen.

Es gab keine Kindersicherungen an Steckdosen, Autotüren, Arzneiflaschen und chemischen Haushaltsreinigern.

Man konnte ohne Helm Fahrrad fahren.

Man trank aus dem Gartenschlauch oder sonstigen Quellen und nicht Mineralwasser aus sterilen Flaschen...

Wir bauten Seifenkisten.
Und diejenigen, die das Glück hatten, an einer abschüssigen Asphaltstrasse zu wohnen,
konnten versuchen Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen um eventuell auf halbem Weg feststellen, dass man an der Bremse gespart hatte.....

....nach einigen Unfällen war auch dieses Problem – meistens – gelöst !

Man durfte zum Spielen unter der einzigen Bedingung, dass man vor dem Finsterwerden wieder nach Hause kam.....

Es gab kein Handy....... Und niemand wusste, wo wir uns rumtrieben. Unglaublich !

Die Schule dauerte bis Mittag, man kam zum Mittagessen nach Hause.

Wir hatten Schürfwunden, gebrochene Knochen, auch mal eingeschlagene Zähne - aber niemals, niemals wurde jemand deswegen verklagt – auch wenn eine kleine Rauferei im Spiel war.
Niemand hatte Schuld, nur wir selbst.

Wir konnten Süssigkeiten verdrücken und Butterbrote Getränke mit richtigem Zucker trinken und niemals hatten wir Gewichtsprobleme – weil wir immer draussen spielten und aktiv waren ...

Wir konnten uns zu viert oder fünft eine Limonade (später Doppelliter) teilen...
aus derselben Flasche oder demselben Krug trinken, ohne dass jemand davon gestorben wäre.

Wir hatten keine Playstations, Nintendo 64, X-Boxes, Vídeospiele, 99 Kabelkanäle, Videorecorder, Dolby Surround, Handy's, Computer, oder Chatrooms im Internet........
... sondern Freunde !

Wir konnten raus, zu Fuss oder mit dem Fahrrad Freunde besuchen, auch wenn sie mehrere Kilometer weit entfernt wohnten, anklopfen oder auch einfach ohne anzuklopfen ins Haus gehen und sie zum Spielen abholen.
Ja draussen, in der grausamen Welt !
Ganz ohne Aufpasser !

Wie war das nur möglich ?


Wir spielten Fussball auf ein Tor und wenn mal einer nicht in die Auswahl aufgenommen wurde, gab‘s kein psychisches Trauma und keinen Weltuntergang.

Einige Schüler waren vielleicht nicht so gut wie andere, und wenn sie sitzen blieben, musste das Jahr eben wiederholt werden.
Niemand wurde deswegen zum Psychologen oder Psychopädagogen geschickt. Niemand hatte Dislexia, Konzentrationsprobleme oder war hyperaktiv, es wurde einfach das Jahr wiederholt und jeder bekam seine Chance.

Wir hatten Freiheit und Freizeit, Rückschläge, Erfolge und Aufgaben
...und lernten damit umzugehen.


• Die Preisfrage ist nur:

Wie schafften wir es bloss, all dies zu überleben ???

• Und vor allem:

Wie konnten wir nur unsere Persönlichkeiten dabei entfalten ???



Quelle


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23
Jan
2006

Ode an die Wollust

Sparte: Geschichten

Unverhüllt liegst Du vor mir, alle meine Sinne reizend! Auf edles Holz gebettet würdigt der Kontrast Deinen geschwungenen Leib! Jede Faser des Holzes umrahmt Deinen Körper, umschmeichelt Deine Haut!

Welch eine Pracht!

Ewiglich möchte' ich mich so an Dir ergötzen – doch: Ist der Liebe Sinn denn nur platonisch?

Nein!

Die inneren Triebe sind's, die sich mit Macht den Weg ans Lichte bahnen, zu ergänzen die Wolllust der Sinne durch die des Körpers!

Kaum noch vermag ich mich zu zügeln! Der matte Glanz Deiner Haut verführt meinen Blick, jedes Detail zu erforschen, jeden Zentimeter zu erahnen… Tasten, Fühlen, Riechen, Sehen, Schmecken – alles drängt zu Dir!

Doch: NEIN!

Noch muss ich mich zügeln!

Der Hochgenuss der Leidenschaft soll nicht in wenigen Minuten einfach so dahin und fortgeflossen sein.

Da!

Meine Hände greifen nach zwei Schals – wunderbar weich und im farblichen Kontrast zu Dir.

Ja! So wird es werden!

Langsam, zärtlich, vorsichtig nähere ich mich Dir… Erwartungsvoll drapiere ich sie um Dich herum – es ist schon näher der Vollkommenheit, doch – Ein Stöhnen der Verzweiflung entringt sich meiner Brust! – Noch ist's nicht gut genug!

So heb' ich Dich denn vorsichtig an, und als ahntest Du, was folgt, lässt willenlos Du es geschehen. Nun hülle ich Dich ein, abwechselnd in leuchtendes, fließendes Gold und ins Rot der Könige, weich und fließend, schmeichelnd wie die edelsten Gewänder!

Welch ein Kontrast!

Nein, nicht länger kann ich widerstehen!

Mein Gesicht rückt nah an Dich heran, ganz nah, fast sind wir eins. Meine Zunge nimmt sanft Fühlung mit Dir auf – und bald schon knabbere ich Dich zärtlich an.




Lustvolles Stöhnen

entringt sich

meiner

KehleNEIN!




UNMÖGLICHMICHZUHALTEN!



Mit aller Kraft beiße ich zu, beiße hinein in Dich dass der Saft mir aus dem Mund in den Bart läuft und schließe verzückt die Augen!


Welch ein Genuss!



Dank Dir, Dank sei Dir beschieden, Du edler, Du großer, Du unvergesslicher



Erfinder der Salzgurke im Käse-Schinken-Mantel!




Geschrieben als Revanche zu C.'s telefonischer Schilderung ihrer Schinkenröllchen an meinem Diät-Tag...


MaRe
2006/01/23


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Meine kleine Welt

"Der zweite Aufguß"

Der zweite Start ins Bloggerleben...

Überwachung? Nein Danke!



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