Tradition versus "Gschaftlhuberei"
Sparte: Erzgebirge & UmgebungUnser Erzgebirge ist seit alters her eine Region, die sich ganz besonders durch seine weihnachtlichen Traditionen auszeichnet. So wie die Schwibbögen, die Pyramiden und die Räuchermännel, die inzwischen gemeinsam mit den Nußknackern auch international bekannt sind, zu unserer Weihnacht gehören, hat dieses Fest ein spezielles Essen: das "Neinerlaa" ("Neunerlei"). Hier gibt es von Dorf zu Dorf geringe Abweichungen, welche Speisen dazu gehören, wichtig ist aber, dass es neun speisen sind, die jedes einen eigenen Wunsch bedeuten: z.Bsp. Linsen für das nötige Kleingeld, Selleriesalat ("Stehwurzelsalat" genannt! *lol*) für den ehelichen Frieden usw. Dieses Essen gibt es traditionell nur am 24.12. pünktlich 18.00 Uhr. Selbst die Ärmsten sparten das ganze Jahr auf dieses eine "hohe" Festessen! Selbst an den Tafeln bemüht man sich, wenigstens den traditionellen Gänsebraten auf den Tisch zu bringen!
In Annaberg hat nun ein gewiefter Mitmensch eine besondere Geschäftsidee gehabt: Er hat einen speziellen
Teller für das "Neinerlaa"
entwickelt und hat die Annaberger Variante dieses Gerichtes zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes auf die Speisekarte gesetzt. Der Preis ist absolute Spitze - 9 Gerichte für zusammen nur € ***9,00**, es kann sich also wirklich jeder leisten! Ob er das Gericht nach den Feiertagen wieder von der Karte absetzt, wollte er noch nicht verraten...
Nun habe ich schon immer ein komisches Gefühl, wenn ich sehe, wie das Weihnachtsfest ganz im Zeichen des Kommerz immer weiter seine Schatten voraus wirft! So bleiben mancherorts die Orts-Pyramiden schon ganzjährig stehen, um gemeinsam mit den Großbögen einen "touristischen Anziehungspunkt" zu bilden. Die Schaufenster der Souvenirläden erstrahlen ganzjährig im Glanz der Engel und Bergmänner... Und so wird ein Stück Tradition nach dem anderen dem Gelderwerb geopfert!
Das "Neinerlaa" ist nicht schlechthin ein Essen - es ist der Höhepunkt des Jahres, an dem sich die ganze Familie zusammenfindet und Zeit füreinander hat, wo Stille und Beschaulichkeit stimmungsgebend sind und man Ruhe und Einkehr findet.
"Neinerlaa" jeden Tag auf einer Gaststättenspeisekarte verkommt dagegen zum ewig gleichen Imbiss-Essen, preiswert und stets verfügbar - der Sinn dahinter geht nun noch schneller verloren...
Nein, ich bin gegen diese Geschäftsidee!
In Annaberg hat nun ein gewiefter Mitmensch eine besondere Geschäftsidee gehabt: Er hat einen speziellen
Teller für das "Neinerlaa"
entwickelt und hat die Annaberger Variante dieses Gerichtes zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes auf die Speisekarte gesetzt. Der Preis ist absolute Spitze - 9 Gerichte für zusammen nur € ***9,00**, es kann sich also wirklich jeder leisten! Ob er das Gericht nach den Feiertagen wieder von der Karte absetzt, wollte er noch nicht verraten...
Nun habe ich schon immer ein komisches Gefühl, wenn ich sehe, wie das Weihnachtsfest ganz im Zeichen des Kommerz immer weiter seine Schatten voraus wirft! So bleiben mancherorts die Orts-Pyramiden schon ganzjährig stehen, um gemeinsam mit den Großbögen einen "touristischen Anziehungspunkt" zu bilden. Die Schaufenster der Souvenirläden erstrahlen ganzjährig im Glanz der Engel und Bergmänner... Und so wird ein Stück Tradition nach dem anderen dem Gelderwerb geopfert!
Das "Neinerlaa" ist nicht schlechthin ein Essen - es ist der Höhepunkt des Jahres, an dem sich die ganze Familie zusammenfindet und Zeit füreinander hat, wo Stille und Beschaulichkeit stimmungsgebend sind und man Ruhe und Einkehr findet.
"Neinerlaa" jeden Tag auf einer Gaststättenspeisekarte verkommt dagegen zum ewig gleichen Imbiss-Essen, preiswert und stets verfügbar - der Sinn dahinter geht nun noch schneller verloren...
Nein, ich bin gegen diese Geschäftsidee!
Waldschratt - 30. Nov, 15:00