21
Okt
2006

Ein schlechter Tag...

Sparte: Privat

Gestern war ein Sommertag - Sonne, fast 20°C, einfach ein "Wetter zum Helden zeugen", wie es früher einmal hieß.

Heute nacht fiel die Temperatur auf -3°C, heute früh waren Autoscheiben gefroren und die Wiesen weiß vom Reif. Nach einem kurzen Sonnenaufgang stieg der Nebel - und dann wurde es wieder finster, Wolken zogen auf, das Wetter wurde ungemütlich und brachte diese feuchte Kälte, die bis auf die Knochen kriecht und die Stimmung drückt.

Als Mutsch am Morgen aufstehen wollte, hat der Kreislauf kategorisch "Nein!" gesagt. Erst seit heute mittag hutscht (*) sie durch die Wohnung, die Zähne zusammengebissen weil die Polyarthritis sie quält...

Ich habe fast den ganzen Tag verschlafen. Es ist das Beste, denn auch mir macht das Wetter zu schaffen. Jede Narbe meldet mir, dass sie noch da ist - und selbst meine alten, längst verheilten Knochenbrüche sind wieder einmal mit von der Partie! So schlimm war es lange nicht, weder Valoron noch Tillidin zeigen großartig Wirkung...

Bevor die Schwester kommt werde ich meine Tropfen nehmen und dann ist der Tag gelaufen - im wahrsten Sinn des Wortes!

*lg*, "Gue Nacht!" und dass es Euch besser ergehen möge!



(*) Mit "Hutschen" bezeichnet man bei uns einen schleppenden Gang, bei dem man die Füße kaum vom Boden heb und sich überall festhalten muß. Man schleppt sich quasi vorwärts, obwohl man sich kaum bewegen kann.

Eine "Hutsche" ist allerdings ein Frosch! (Könnt ihr euch einen Frosch "laufend" vorstellen, also nicht wie normal springend, sondern eben "laufend"? So sieht ungefähr "hutschen" aus!)

Im Gegensatz dazu ist eine "Hitsche" eine Fußbank...


* * * * * * * * * * *

20
Okt
2006

Pomelo und Lieblingsessen...

Sparte: Tipps

Weil die Frage aufgetaucht ist:

Seit dem Elfchen mir eine Pomelo mitbrachte, ranguiert diese Kreuzung aus Pampelmuse und Orange auf meiner Obstliste ganz oben! Leider ist sie bei uns hier nicht so verbreitet, so dass der Einkaufswunsch oft unerfüllt bleibt. Aber naja, mit meinen geliebten Sharon- (oder auch Khaki-) Früchten ist das genauso - in manchen Dingen ist meine Heimat manchmal doch noch finstere Provinz...

Und das ist sie:

Pomelo

Pomelo



Nun zum Thema Lieblingsessen. Eigentlich ist mein Lieblingsessen, was ich mir auch jedes Jahr zum Geburtstag wünsche, Piroggen. Piroggen sind ein russisches Nationalgericht, welches meine Mutter immer kochen mußte, als sie noch auf der Kommandantur gearbeitet hat. Die "Mehlwurst" ist eine Abart davon, die nicht soviel Arbeit macht.

Piroggen oder Mehlwürste sind relativ einfach mit wenig Zutaten zuzubereiten, schmecken hervorragend und machen satt.

Man stellt einen einfachen Nudelteig her, in den außer Pfeffer und Salz nur noch ein klein wenig geriebene Muskatnuß als Gewürz kommt. Der Teig wird dann zu einem ungefähr 2 bis 3 mm starken Fladen ausgerollt. Für die Piroggen sticht man dann mit einem Weinglas Ronden aus, für die Mehlwürste schneidet man Quadrate je nach Appetit und Lust, meist mit so 15 - 20 cm Kantenlänge. (Bitte auch an den Kochtopf denken, die Würste gehen noch beim Kochen!)

Dann nimmt man Gehacktes "Halb & Halb" (halb Rind & und halb Schwein), würzt es nach Geschmack und legt mit einem Teelöffel einen Klecks auf die Ronden oder bestreicht die Quadrate damit. Es muß aber ein ca. 1 cm breiter freier Rand bleiben!

Der Rand wird dann mit Eigelb (zur Not geht auch Wasser) dünn eingestrichen. Dann werden die Piroggen halb zusammengefaltet und die Ränder zusammengedrückt, anschließend die Enden des so entstandenen "Halbmondes" so zusammengepreßt dass eine Art "Hütchen" entsteht - fertig!

Die Mehlwürste werden nach dem Bestreichen der freien Ränder einfach zusammengerollt. Um die Stabilität zu erhöhen, kann man die Seitenränder nach dem ersten "Umschlagen" bereits einschlagen. Dann werden die Nahtstellen zusammengedrückt - und fertig!

Inzwischen kocht auch ein Topf mit Salzwasser. Wenn es sprudelt, gibt man die Piroggen oder die Mehlwürste vorsichtig hinein und läßt sie auf kleiner Flamme kochen, bis sie aufschwimmen.

Dann nimmt man sie mit dem Schaumlöffel heraus, läßt sie abtropfen und trägt sie mit einer Schüssel auf.

Während sie abtropfen, läßt man in einer Pfanne "gute" Butter zerlaufen - Vorsicht, sie darf nicht braun werden oder anbrennen, nur flüssig und heiß muß sie sein!

Die Butter trägt man in einer kleinen gewärmten Schüssel mit auf und gibt einen kleinen Löffel dazu.

Gegessen werden die Piroggen und die Mehlwürste mit zwei Gabeln. Man nimmt sich je nach Appetit einige Piroggen oder eine Mehlwurst auf den Teller, zerteilt sie mit den Gabeln in mundgerechte Stücke, übergießt sie leicht mit der zerlassenen Butter und gibt frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer darüber.

Nun muß man sie nur noch essen... *schluck*

Sollten welche übrig bleiben, kann man sie wieder warm machen oder auch in Scheiben schneiden und aufbraten.

Manche verwenden als Füllung auch gehackten Schinken oder gehackte Pilze - die Geschmäcker sind verschieden!



Ach ja, noch etwas: Auf der Kommandantur standen jedem 25 Piroggen zu - stationiert war in etwa ... nun ja, eine Kaserne voll... Meine Mutter hat nur für den Kommandnaten gearbeitet, es ging also Qualität vor Masse. Bei den "normalen" Köchen war es üblich, dass die Piroggen auf langen Brettern ausgelegt wurden und dann wurden sie gezählt. Und immer wenn der Koch "... 999 ... 1000!" rief, gab es "sto gramm", also ein Wasserglas (100 g)voll "Wässerchen" (*)...



(*) ("Wasser" heißt auf russisch "Woda", und "Wodka" steht, wörtlich übersetzt, für "Wässerchen"... *lol*)


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Es weihnachtet!

Sparte: Tipps

Nun ist es nicht mehr ganz so lange hin bis Weihnachten wie noch am Anfang des Jahres... Man denkt doch schon mal an die Einkäufe, schaut wie die Feiertage liegen usw.

Dabei fallen einem auch viele Dinge aus der Kindheit wieder ein - so wurde ich heute, als ich bei Tasmanian las, an einen alten Weihnachtsbrauch aus der Schulzeit erinnert: das Wichteln.

Es war nicht immer schön; denn je nach dem, wen man als Wichtel gezogen hatte (Oder wer einen gezogen hatte!) gab es Sachen mit Liebe ausgesucht oder auch "Schotter", wobei das nicht immer am Geldbeutel des Wichtels hing... Zwar wurde offiziell "anonym" gewichtelt, d.h. die Namen der Schüler der Klasse wurden auf einzelne Zettel geschrieben und dann mußte jeder einen Zettel ziehen und sollte nicht verraten, wen er gezogen hatte- aber irgendiwe kam es doch fast immer heraus! Meistens wenn getauscht wurde: "Ich habe die oder den gezogen und weiß nicht, wen hast Du denn? Wollen wir tauschen? Ich gebe Dir auch ... dafür!" Es war festgelegt, in welcher preislichen Höhe das Geschenk angesiedelt sein sollte, um auf diese Art Neid zu vermeiden...

Heute nun habe ich erfahren, dass diese Tradition noch lebt und nun auch im Internet vertreten ist:

Wichteln


Mal sehen, ob sie mich alten K(n)acker mitspielen lassen - angemeldet habe ich mich!

Vielleicht hat die/der eine oder andere ja auch Interesse....

*lg*
Maik,
der "Weihnachts-Wald-Schratt"


* * * * * * * * * * *

Ein großes "DANKESCHÖN!" ...

Sparte: Privat

... an alle, die gestern an mich gedacht haben! Ihr habt mir mit Euren Mehls, Ecards, Simsen, Anrufen und Eurer Post einen zwar anstrengenden, aber wunderschönen Tag bereitet!

Bei einem (Genehmigten!) Gläschen Sekt habe ich im Stillen auf Euch - und den "Erfinder des Internets" angestoßen! Auf das kein DAU das "Internet löschen" möge! *lol*

Mein Dank durchstreift Deutschland bis nach Hannover, springt mal kurz nach Finnland, macht dann irgendwie einen Schlenker und kehrt über Frankreich, Kreta, Corsica, die Schweiz und Österreich nach D zurück, wo er in BaWü Station macht und einen Amaretto-Eisbecher mit Wallnüssen erbettelt... ;)

So sah es dann gestern abend aus, als der letzte reale Gast fort war:

Geburtstagstisch


Leider ist das Bild nicht vollständig: Die Pomelo habe ich schon gefres verspachtelt bis auf auf das Stück, das es heute als Kompott gibt. Das Riesennetz Apfelsinen und das Netz Zitronen (Ich esse jeden Tag eine Zitrone - lecker! Sie müssen aber naturbelassen sein...) gingen leider nicht mehr mit aufs Bild. Und die Geschenke von "Kunst&Kneipe" kommen mit dem Initiator am Samstag...

Nochmals vielen lieben Dank!

Maik,
der Alt-Schratt...


* * * * * * * * * * *

18
Okt
2006

Ist das noch normal? Oder gerecht???

Sparte: Recht & Ordnung

Eine Geschichte aus dem Mittelalter...

Ein Vater geht mit seinem Sohn spazieren. Auf ihrem Weg kommen sie am Galgenberg vorbei. Der Junge sieht das leere Gerüst und fragt den Vater:

"Du, Vater, was ist das für eine seltsame Stellage?"

Der Vater schaut hin und antwortet:

"Das ist ein Galgen, mein Sohn. Daran hängt man die kleinen Gauner."

Der Junge überlegt uind fragt:

"Du, Vater, und die Großen, woran hängt man die?"

Schwert


Gut, diese Geschichte spielt im Mittelalter. Aber ich finde, sie hat bis heute ihre Bedeutung nicht verloren!

Oder wie sollman sonst eine derartige Meldung interpretieren?

"... Gegen den 54-jährigen Präsidenten des Kasseler Verwaltungsgerichts wird derzeit ermittelt. Der zurzeit "dienstunfähig erkrankte" Jurist hatte eine große Menge kinderpornografischer Bilder auf seinem privaten PC gespeichert.

Die Staatsanwaltschaft Marburg bestätigte die Aufnahme der Ermittlungen. Es gibt keine bestätigte Anzahl der Bilder, es wird von über 1.000 Dateien gesprochen. Die strafrechtliche Relevanz der einzelnen Bilder müsse noch geprüft werden. In einer Vernehmung hat der 54-Jährige bereits Angaben zur Sache gemacht. Diese wurden noch nicht veröffentlicht. Neben dem Strafverfahren droht dem Beschuldigten ein Disziplinarverfahren. ..."


Ich bin nur neugierig, wie das Verfahren ausgehen wird - ich vermute aber mal, wie das "Hornberger Schießen"!

Was sollte man auch anderes erwarten in einem Land, wo der Täterschutz oft vor dem Opferschutz rangiert... (s. Meldung vom 12.11.2005: "2 Jahre und 9 Monate für Vergewaltigung einer Siebenjährigen!"

Manchmal möchte ich irgendwohin auswandern, ins Outback oder an die finnische Seenplatte, in die Wälder der Taiga oder in Kanada...


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Spruchweisheit

Sparte: Notizen

"Krankheit zwingt uns nach innen, oft ist sie eine Art "Vollwaschgang" für die Seele und man geht gestärkt aus ihr hervor."

gelesen bei Eschenfee


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Für Xchen: Tabitha King: "Bad Girl"

Sparte: Tipps

Vorbemerkung:

Mein Hinweis "Für Xchen" bezieht sich auf unsere Diskussion über Bücher. Ich wollte die Buchbeschreibung jedoch nicht dort posten, sondern als allgemeinen Tipp in meinem Blog.

Ich hoffe, ich habe mit diesem "Anreißer" Xchen und andere auf dieses Buch aufmerksam machen können...



Feuerlinie





Tabitha King "Bad Girl"


In "Bad Girl" geht es um eine begnadete Handballspielerin, die in ihrer dörflichen Gegend aber der volle, krasse Außenseiter ist: Sie trägt Ketten als Piercings (in einer Gegend, wo Hosen für eine Frau schon ein Unding sind, obwohl die Doppelmoral aus allen Löchern schreit!), hat sich den Schädel bis auf einen steilen Haarkamm rasiert, trägt zerissene Sachen, kifft und verdient sich den Shit durch Hingabe an einen, fast möchte ich sagen, Zuhälter, der sie auch zum Sex erpreßt, indem er die Behauptung aufstellt, nur er könne ihr die Pille ohne Rezept versorgen. Sie treibt sich rum weil sie aus einem Alkoholikerhaushalt kommt, vom Vater mißbraucht wird und die Mutter zusieht, schweigt - und trinkt...

Die Jungenliga der Handballer ist renommiert und strebt den Meistertitel an. Ihr Spielführer ist eine grundehrliche Haut, aber nicht der Hellste. Er liest lieber in der Bibel und diskutiert als das er sich einen Porno reinzieht, säuft und anderes treibt, was trotz aller Prüderie mit einem großzügiggen Lächeln bei den "Helden" des Ortes übersehen wird.

Er erkennt ihr Talent und fördert ihre Spielleidenschaft und ~leistung, bis er erkennt, wie es wirklich in ihr aussieht. Er nimmt sie in seinem Auto mit, gibt ihr ssen und etwas anzuziehen obwohl von den anderen erst gefrotzelt und dann offen angegriffen wird - "Bad Gril" wiird oft als Mutant bezeichnet - er dann als "Mutanten - Fi**er", lange bevor es zu einem ersten Beisammen kommt.

Beide lernen durch ihre Begegnung eine völlig andere Welt kennen - er eine "jenseits der Bahngleise", sie eine Welt, in der Geborgenheit und Liebe die Kraft geben, im alltäglichen Kampf zu bestehen.

Auch wenn das jetzt nach eia-popeia-Sonnenschein klingt, so ist es nicht. Letzten Endes kostet ihn sein Eintreten für "Bad Girl" die ganze Karriere und die Gesundheit, ja fast das Leben und sie wird brutal entstellt...

Wie es kommt und wie es ausgeht mußt Du selbst lesen... ABER: Das Buch gibt einen Hinweis auf eine mögliche Richtung, der Ausgang jedoch...

Bibliographische Angaben:

  • broschierte Ausgabe: 590 Seiten
  • Verlag: Heyne (Juli 2002)
  • ISBN: 3453075951



  • Ich habe das Buch so oft gelesen, dass ich es jetzt nicht mehr als Buch, sondern als Blattsammlung besitze - doch gelohnt hat es sich immer wieder!



    PS:
    Das Buch beginnt damit, wie die Kerntruppe der Jungs nach einem Spielesieg einen überdimensionalen erigierten Penis aus Eis auf dem Schulvordach aufstellt - am Wochenende, am Tag als der Schulball stattfinden sollte...

    Eis-Penis für die Schule




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    17
    Okt
    2006

    Rasseneneid

    Sparte: Humor

    Warum Neid der Auslöser von Rassenkonflikten sein kann, seht Ihr hier...


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    16
    Okt
    2006

    Es ist vollbracht!

    Sparte: Privat

    Nun endlich hat der Chefredakteur von "PC-Daily" seinen DSL-Anschluß:

    "Hallo, liebe Leser,

    die letzten Tage waren überaus lehrreich für mich. Sie wissen ja, der Orden des 20sten Buchstabens hatte mich soweit, einzusehen, dass ich eigentlich gar kein schnelles Internet brauche. Am letzten Freitag, ich war gerade in meinem magentafarbenen Büßergewand auf dem Weg in die Küche, um den Frühstückskaffee aufzusetzen (wer mich kennt, weiß, wie wichtig mein Frühstückskaffee ist), als mein Handy klingelte. Das tat es, weil mich jemand erreichen wollte, der das aber über das Festnetz nicht konnte – mein ISDN war schon wieder tot. Ein Blick auf den Computermonitor bestätigte meine Vermutung. Der Orden hatte die letzte Stufe des Entzugs eingeläutet und mich nach zwei Tagen mit DSL 2000 nun auf DSL 1000 heruntergesetzt. Und es war zu befürchten, dass das noch nicht alles war.

    Plötzlich klingelte mein Telefon – die Leitung war also wieder da. Ich ließ den Kaffee Kaffee sein und nahm ab. Kaum zu glauben, aber am anderen Ende war einer der Hohepriester des Ordens. Er habe gerade den Port geschaltet, nun müsse alles gehen. Ja, und wenn ich jetzt nur noch DSL 1000 hätte, dann könnte es sein, dass einfach nicht mehr Kapazität für mich zur Verfügung stünde. Es könne nämlich sein, so verstand ich ihn, dass man zwar DSL 16.000 geschaltet bekäme, aber irgendwo in den Tiefen der Leistungsverteilung dann eben nur 2.000 oder auch nur 1.000 Kbit zur Verfügung gestellt würden. Das wäre dann sozusagen Pech des Bestellers.

    Nach einer kurzen Diskussion, die ich, so wie ich es im Mantra des Ordens gelernt habe, stets ganz entspannt führte und die ich hier aus Gründen des Jugendschutzes nicht wiedergeben kann, wollte er für mich eine neue Leitung suchen. Mein Kaffee war kalt, ich kochte einen neuen.

    Plötzlich zeigt mein Computer an, dass ich eine Leitung mit über 14.000 Kbit habe. Für etwa 10 Sekunden. Danach sind es wieder 1.000 Kbit. Dieser Vorgang wiederholt sich lustig für eine Weile, dann endlich hat der Magenta-Mann Erfolg: DSL ist tot. Glücklich ruft er mich an und kündigt seinen Besuch an. In 10 Minuten sei er da, denn schließlich hätte ich ja eine Leitung. Der Kaffee ist schon wieder kalt.

    Es klingelt an der Tür und Magenta-Mann tritt ein – völlig davon überrascht, dass ich ihm nicht problemlos das Regal zur Seite räumen kann, hinter dem sich meine Anschlussdose versteckt. Aber es gibt ja eine zweite, tote Dose im Flur. Flugs ist die aufgeschraubt, die Drähte sind lustig aus der Wand gepuhlt und ein brikettgroßes Messgerät mit zwei Leuchtdioden ist angeschlossen.
    „Da ist eine Leitung“, sagt das Messgerät. „Aber mein Modem hat keine“, sage ich. „Dann muss die Verkabelung in der Wand kaputt sein“, sagt Magenta-Mann. „Aber seltsam, dass da ISDN so gut ankommt“, ergänzt er noch. Auch der zuletzt frisch gebraute Kaffee ist kalt geworden.

    Magenta-Mann legt eine Strippe über den Flur zum Modem, um NTBA und Splitter anzuschließen. „Das ist ja ganz altes Zeug“, sagt er. Siegesgewiss steckt er einen neuen NTBA und einen Splitter an. Mein Modem gibt sich desinteressiert und findet kein DSL. Noch einmal kommt das Brikett-Meßgerät zum Einsatz – die Leuchtdiode leuchtet gelb und veranlasst Magenta-Mann zu der Schlussfolgerung, dass meine FritzBox kein ADSL kann. „Doch kann sie“, sage ich. „Aber mein Messgerät hat eine Leitung“. „Meine FritzBox aber nicht“.

    Magenta-Mann mokiert sich über die nicht konforme Installation. Ist aber auch frech, Computer über WLAN anzubinden und dann noch nicht einmal so ein tolles Siemensmodem zu nutzen. Kann ja nichts taugen, sagt sein Blick.

    Aber er hat eine Idee. „Haben Sie ein Netzwerkkabel?“, fragt er. Ich durchsuche das bisher angerichtete Chaos nach einem Kabel. Nichts. „Dann geh ich halt eins aus dem Auto holen“, sagt er und verschwindet. Ich versuche es noch einmal mit einem Frühstückskaffee.

    Magenta-Mann verbindet die FritzBox mit seinem Messgerät, das an der Leitung hängt. „Leitet Ihr Gerät denn durch?“ „Ja. Versuchen Sie’s mal am PC.“ Nichts, nicht die Spur einer Leitung. „Ach, das ist ja ein Modem“, fällt da Magenta-Mann mit einem Blick auf sein Brikett ein. Flugs stöpselt er um. Nun hängt der WLAN-Router am Brikett, die FritzBox ist komplett abgekabelt. „Machen Sie mal.“ „Überträgt Ihr Gerät denn eine eigene Anmeldung? Meine kommt nämlich aus der FritzBox.“ „Ja.“ Also noch ein Versuch. Nichts.

    „Ganz klar, Ihr Modem ist kaputt.“ „Das ist aber ganz neu und lief bisher problemlos.“ „Aber mein Brikett hat eine gelbe Leuchtdiode.“ „Gut, ich habe noch ein Modem.“ Man kann es ihm ansehen, damit hat er nicht gerechnet. Das Ersatzmodem tut, was von ihm erwartet wird und findet auch keine Leitung. „Auch kaputt“, folgert Magenta-Mann aus den Tiefen seines Fachwissens. „Vielleicht taugt auch das WLAN nichts. Verbinden Sie doch mal per Kabel.“ Gesagt, getan. „Brauche ich meine Einwahldaten, wenn ich direkt an Ihrem Modem hänge?“ „Nein“. Aha, eine echte technische Sensation – ein Messmodem mit eingebautem DSL-Account. Nun ja, der Fachmann wird Bescheid wissen. Das Ergebnis ist eindeutig: Keine Leitung. Der Kaffee ist auch schon wieder kalt.

    Magenta-Mann verschwindet noch einmal und holt seinen Laptop. Kaum an sein Brikett angeschlossen, zeigt er mir seine noch offenen Aufträge, die er direkt vom Server der T-Com abruft, wie er sagt. Eine Webseite will er aber dann doch nicht öffnen.

    Was für ein seltsames Zusammenbrechen aller Geräte: Mein Laptop und mein PC müssen beide kaputt sein, denn sie finden keine Leitung, meine FritzBox und mein Draytek-Router haben zeitgleich spontan den Geist aufgegeben und mein WLAN ist kurz vor der Ungesetzlichkeit. Ein Wunder, dass all diese Geräte bisher problemlos an der ebenfalls kaputten Dose funktioniert haben.

    „Können Sie mich denn wenigstens auf den alten Stand zurückstellen? Das hat doch funktioniert.“ Magenta-Mann verbringt 15 Minuten in der internen Hotline und wird, so scheint es mir, ein klein wenig demütiger. Dann spricht er. „Runterschalten geht nicht, das ändert nichts. Aber versuchen Sie es doch mal mit einem anderen Modem.“ „Ich soll jetzt losgehen und mir ein teures T-Com-Modem kaufen? Nee, das geht nicht.“ „Na gut, dann komme ich heute Nachmittag noch einmal mit einem Modem vorbei. Die Leitung ist jedenfalls da und funktioniert. Der Fehler muss bei Ihren Geräten liegen.“ Sprichts und verschwindet. Ich kippe den kalten Kaffee weg.

    Die FritzBox versucht derweil vergeblich, eine Leitung in der doch mit Sicherheit funktionierenden Dose zu finden, über die seltsamerweise mein ISDN problemlos funktioniert.

    Zwei Stunden später klingelt das Telefon. „Ich komme in etwa einer Stunde mit dem Modem.“ Dann würden wir ja Klarheit haben. Die FritzBox blinkt trostlos mit Ihrer Power-Leuchte. Plötzlich, eine halbe Stunde vor dem Termin: Lämpchen flackern auf, mein Bildschirm grinst mich an und verkündet 14.800 Kbit. Die Verbindung bleibt stehen. Wenn das mal nicht seltsam ist.

    Magenta-Mann kommt und bringt noch einen Kollegen zur Verstärkung mit. Vermutlich, damit man mir besser Trost spenden kann, wenn das tolle T-Com-Modem mir beweist, wer die bessere Technik anbietet. Meine FritzBox blinkert sie frech an, als ich frage, was sie denn in der Zwischenzeit Tolles getan hätten, denn es würde alles funktionieren. Magenta-Mann beteuert, nichts gemacht zu haben. Während ich ihm sofort unbesehen glaube, merkt man den Beiden an, dass sie mir nicht glauben, als ich bestätige, dass sich an der Installation nichts geändert habe. Schließlich haben sie mich ja mit völlig kaputtem und untauglichem Gerät verlassen. Bestimmt habe ich sie irgendwie ausgetrickst.

    Magenta-Mann greift zum letzten Strohhalm: „Sollen wir die andere Dose ausprobieren?“ „Ich bitte darum.“ Ein kurzes Umverdrahten später blinkt die kaputte FritzBox wieder 14.800 Kbit an der ebenso kaputten Dose. „Da muss die FritzBox aber einen Schaden gehabt haben“, meint der Kollege von Magenta-Mann einwerfen zu müssen. Seine Hände krampfen sich um die Schachtel des ihm so ans Herz gewachsenen Siemens-Gerätes, als ich ihm erkläre, dass ich an solche Spontanschäden an zwei Geräten und einer Leitung nicht so recht glauben könne. Fluchtartig und etwas ratlos verlassen Magenta-Mann und sein Kollege den Ort des Geschehens. Es ist 14 Uhr 10 und ich habe DSL 16.000 – nach nur 42 Stunden fachkundiger Schaltung.

    Wenn Sie also bisher nicht an das Phänomen der Spontanheilung (Spontanheilung ist im allgemeinen Sprachgebrauch ein Fachbegriff aus der Medizin. Es wird darunter eine Besserung oder Heilung verstanden, die nicht die Folge einer Heilmaßnahme ist. Wikipedia) geglaubt haben: Hier ist der Beweis.

    Was soll ich sagen? Es ist schon ein echter Beweis für die Leistungsfähigkeit des Unternehmens, dass eine Bestellung von „Call & Surf Comfort Plus/ISDN“ nach knapp 24 Tagen und dem geradezu lächerlichen Einsatz von rund zwei Tagen Arbeitszeit des Bestellers abgeschlossen werden konnte. Jetzt bin ich auf die ersten Rechnungen gespannt.

    Mit Hochgeschwindigkeitsgruß..."


    Irgendwie erfüllt mich das Hoffnung...


    * * * * * * * * * * *

    Thought for today

    Sparte: Privat

    "Life at work is like a tree full of monkeys, all on different limbs at different levels.

    Some monkeys are climbing up, some down.

    The monkeys on top look down and see a tree full of smiling faces.

    The monkeys on the bottom look up and see nothing but assholes!"





    Dieser Spruch ist allen gewidmet, die heute, am Montag, wieder auf Arbeit müssen - und vielleicht gern noch etwas gebuzzelt hätten...

    Viele liebe Grüße von hier nach da. besonders von Sa nach Ba/Wü! *g*

    Schleppi-Winksel


    * * * * * * * * * * *

    15
    Okt
    2006

    Reingelegt!

    Sparte: Humor

    Autowaschen muß sein! Doch nicht jeder Service hält, was er verspricht...


    * * * * * * * * * * *

    Abmahnwahn

    Sparte: Recht & Ordnung

    Über den Abmahnwahn im Internet wurde schon viel geschrieben und nicht umsonst gibt es die Seite "Rettet das Internet"!

    Es wurde auch schon genug über "Rechts" und "Links" und "Meinungsfreiheit" diskutiert.

    Trotzdem greife ich beide Themen auf, weil sie sich treffen: Wieder einmal wurde ein Blogger wegen Zitierens eines Schriftstückes nicht nur abgemahnt, sondern auch noch mit einer gerichtlichen Unterlassungsverfügung bedacht. Dabei war es zwar kein unpolitisches Blog, welches betroffen war, aber es wird von einem Mitglied einer zugelassenen, sogar der Regierung angehörenden Partei als Plattform seiner Meinung betrieben.

    Nun wird wieder einmal das Grundgesetz von geldgeilen dubiosen Rechtsanwälten ausgehebelt, deren Prozeßliste bereits ein eigenartiges Bild liefert.

    Wer mehr wissen oder sich solidarisch gegen diese Abmahnidiotie erklären will, klicke bitte hier: "Mein Parteibuch - subjektiv, persönlich,parteiisch" ".


    Nachbemerkung:

    Meine Parteinahme bezieht sich auf die Abmahnpraxis und die Wahrung des Grundgesetzes! Das bedeutet nicht, dass ich den Inhalt des Blogs vertrete! Das betrifft sowohl verschiedene politische Auffassungen als auch (Und besonders!) die "Mohammed-T-Shirt-Aktion", die ich persönlich ablehne!


    * * * * * * * * * * *

    14
    Okt
    2006

    Unfall oder Körperverletzung?

    Sparte: Privat

    Was soll man dazu sagen? Oder besser: Was soll man unternehmen? Einen "Kassenzettel", "Bon" oder so etwas habe ich nicht und außer Mutsch auch keinen Zeugen, dass das nicht gefakt ist...

    Was?

    Das hier:

    Bohrspan im Essen

    Bohrspan im Essen

    Zum Glück habe ich keine Zahnprothese und konnte so den Bohrspan am Gaumen spüren. Mit Entsetzen denke ich daran, wenn sich der Span in meinen Magenballon gebohrt hätte und der wäre undicht geworden! Bis ich in Gera in der Klinik gewesen wäre... Lieber nicht dran denken...

    Ich hätte die größte Lust, den Span und auch das restliche Essen in Asservatentüten zu stecken und zu reklamieren - aber wie gesagt, wie soll ich beweisen, dass der Span nicht erst bei mir ins Essen gekommen ist? Auf alle Fälle kommt mir von da nichts mehr auf den Teller!

    Genaugenommen wäre es eine Strafanzeige wert wegen versuchter (schwerer) Körperverletzung...

    ABER: Lohnt sich der Nervenkrieg?

    Mir steckt noch das Megenta-T in den Knochen...

    Trotzdem ein "Schönes WE!" Euch allen!


    * * * * * * * * * * *

    Meine kleine Welt

    "Der zweite Aufguß"

    Der zweite Start ins Bloggerleben...

    Überwachung? Nein Danke!



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    gulli underground
world

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    Aktuelle Beiträge

    hallo Maik! Falls es...
    hallo Maik! Falls es dich (noch) gibt und du mal wieder...
    rosenherz - 18. Jan, 22:04
    Ein Schicksal
    Erst hat mich ein Bund gehissen, Dann brach ich mir...
    Keuleeule - 16. Aug, 19:25
    Hallo Maik!
    Wo bist du? Hast du dein Blog aufgegeben? Freut dich...
    rosenherz - 16. Sep, 09:15
    die Fenster bewegen sich...
    die Fenster bewegen sich noch
    msy91 - 26. Apr, 17:51
    ..ja wo??
    ich weiß es auch nicht. Hoffe, er ist gesund.
    herbstfrau - 20. Mär, 13:28
    Seit fast einem Jahr...
    Seit fast einem Jahr keine Einträge mehr. Was ist hier...
    Alte Frau - 23. Jan, 12:24
    Kennt einer Liquide First
    Habe eine andere Frage: Hat einer etwas von Gerlach...
    Mizgaiski - 1. Nov, 21:17
    Kennt einer Liquide First
    Hallo, inzwischen heisst die Firma Phönix Finanzierungsgesellschaft. Ist,...
    Mizgaiski - 5. Okt, 19:44

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