"MASH 4077": Film vs Serie
Sparte: TippsEs gibt eigentlich nur wenige Serien im TV, die meine Zustimmung resp. meine Aufmerksamkeit finden. Dazu kommt noch meine feste Überzeugung, dass nach einer bestimmten Anzahl von Folgen einer Serie einfach "die Luft heraus ist", dass sich der Flickschuster gegen die Qualität, die "Gschaftlhuberei" gegen die innere Aussage durchsetzt.
Bei der Serie "MASH 4077" geht es um ein amerikanisches Frontlazarett in Korea. Dabei wird auch die Frage, was amerikanische GIs in Korea überhaupt zu suchen haben, mehrfach angesprochen - aber leider nie politisch/historisch umfassend beantwortet!
Was mich nun so an der Serie begeistert, ist die Art und Weise, wie mit der gesamten Problematik "Psyche" umgegangen wird. Jeder einzelne der als Hauptdarsteller agierenden Ärzte und Mitarbeiter haben ein eigenes persönliches Profil, wie man es in seinen Grundzügen tagtäglich bei seinen Arbeitskollegen findet - allerdings konzentriert/potenziert durch die räumliche Enge und dem Fehlen der Intimsphäre im Zelt, im Feld, beim Militär. Ein General ist durch seine Dienststellumg einem Gott gleich, von seiner Haltung her jedoch ein Kleingeist...
Jeder ist irgendwie auf der Flucht vor den Härten des Kriegsalltags, die in der Serie nicht geschönt werden! Und so suchen die einen ihren Ausweg in Selbstgebrannten und Streichen, andere Malen oder stürzen sich in Verhältnisse. Manche versuchen auch, sich einen Rest ihres Glaubens an Glück und Frieden zu erhalten.
DAS ist nun der Unterscied, der prägnanteste Unterschied zwischen den Serien und dem Film, den ich gestern auf DVD sah: Der Film ist fast nur dem Ulk gewidmet, Korea war ja bloß ein Spielplatz für die Jagd auf Schwestern und um in Japan mal Golf spielen zu können. Auch wenn ich weiß, dass sie sich nichts daraus machen werden: Diese Geschichtsklütterung nehme ich dem Regiesseur und seinem Team sehr übel!
... und es verwundert mich nicht mehr, dass zwar die Filmnamen wie "Hawkeye" Pierce, "RADAR" usw. geblieben sind - aber nicht ein Serienschauspieler im Film mitspielt!!!
Meine Bewertung: Die Serie zu jeder Zeit wieder, der Film: schade um die Zeit!!
Waldschratt - 13. Jan, 16:54
drachenlady - 14. Jan, 10:27
ich finde die serie auch wesentlich besser als den film, aber kam die serie nich nach dem film?? *überleg*
Elfchen - 14. Jan, 11:28
Nun ein klein wenig Aufklärung:
Der Film wurde vor der Serie gedreht und zwei Schauspieler aus dem Film spielen auch in der Serie mit:
Radar wird von dem selben Schauspieler gespielt :) und General Hamond spielt auch in den ersten 3 Folgen der Serie mit.
Ich liebe diese Serie :) schade das sie grad nicht mehr kommt. Nun mal schauen..
Den Film hab ich einmal gesehen. Ich fand Ihn aber recht nett, aber stimmt, etwas klamaukig. Es reicht wenn man Ihn einmal zur Vollständigkeit als Fan gesehen hat :)
Der Film wurde vor der Serie gedreht und zwei Schauspieler aus dem Film spielen auch in der Serie mit:
Radar wird von dem selben Schauspieler gespielt :) und General Hamond spielt auch in den ersten 3 Folgen der Serie mit.
Ich liebe diese Serie :) schade das sie grad nicht mehr kommt. Nun mal schauen..
Den Film hab ich einmal gesehen. Ich fand Ihn aber recht nett, aber stimmt, etwas klamaukig. Es reicht wenn man Ihn einmal zur Vollständigkeit als Fan gesehen hat :)
Waldschratt - 21. Jan, 15:22
Kommentar von Lev:
"... Nun, Mash ist als solches schon sehr interessant. Die Serie wurde gegen die verschiedensten Wiederstände durchgedrückt, unter der Fassade von „Comedy“ und „Klamauk“ wird das Thema Krieg als solches sehr ernst und kontrovers behandelt. Auch ist Kritik an der damaligen Vorgehensweise der USA mehr als deutlich zu merken.
Die Spielfilme als solches sind was ganz anderes. Sie wurden für den Massenmarkt konzipiert und ihre Aufgabe ist es die Leute zu unterhalten - wobei dies auch meiner Ansicht nach gelingt. Die Tiefgründigkeit der Serie wurde nicht auf die Spielfilme übertragen, auch sind ja Handlungsfäden und zum Teil sogar die Akteure verändert.
Alles in allem kann man sagen, das die Serie zum nachdenken anregt, die Spielfilme aber halt „nur“ Hollywoodtauglich sind .... "
Danke Lev, wieder etwas gelernt!
"... Nun, Mash ist als solches schon sehr interessant. Die Serie wurde gegen die verschiedensten Wiederstände durchgedrückt, unter der Fassade von „Comedy“ und „Klamauk“ wird das Thema Krieg als solches sehr ernst und kontrovers behandelt. Auch ist Kritik an der damaligen Vorgehensweise der USA mehr als deutlich zu merken.
Die Spielfilme als solches sind was ganz anderes. Sie wurden für den Massenmarkt konzipiert und ihre Aufgabe ist es die Leute zu unterhalten - wobei dies auch meiner Ansicht nach gelingt. Die Tiefgründigkeit der Serie wurde nicht auf die Spielfilme übertragen, auch sind ja Handlungsfäden und zum Teil sogar die Akteure verändert.
Alles in allem kann man sagen, das die Serie zum nachdenken anregt, die Spielfilme aber halt „nur“ Hollywoodtauglich sind .... "
Danke Lev, wieder etwas gelernt!
Waldschratt - 23. Jan, 16:05
Schubladendenken
Weil ganz kurz auch das Thema Darsteller angesprochen wurde: Es ist schon eigenartig, wie schnell man Schauspieler in ein Klischee einordnet - und wie sich das dann auf andere Filme mit diesen Schauspielern auswirkt!
Beispiel:
In meiner Kindheit/Jugend gab es zu Weihnachten und im Ferienprogramm im Fernsehen immer ein oder zwei Filme der
"Olsenbande"
- der einzige Film, der bei uns mit Ove Sprogoe (als Egon Olsen in der Hauptrolle) ausgestrahlt wurde. Das prägte das Bild von ihm als "Ulknudel" und verband ihn mit seinen beiden Gefährten.
Jetzt hatte ich Gelegenheit, eine ältere Aufführung des dänischen Theaters zu sehen: "König Lear" - mit Ove Sprogoe in der Hauptrolle! Es war fast ein Krampf, aufmerksam zu bleiben, denn jeden Augenblick wartete man auf Benny und Kjeld oder dass zumindest die unvermeidliche Zigarre auftaucht...
Ähnlich geht es mit bis heute mit Rolf Hoppe als "Westernheld", Jürgen Zartmann als "Parteisekretär" und Hanjo Hase als "SS-Offizier"...
Beispiel:
In meiner Kindheit/Jugend gab es zu Weihnachten und im Ferienprogramm im Fernsehen immer ein oder zwei Filme der
"Olsenbande"
- der einzige Film, der bei uns mit Ove Sprogoe (als Egon Olsen in der Hauptrolle) ausgestrahlt wurde. Das prägte das Bild von ihm als "Ulknudel" und verband ihn mit seinen beiden Gefährten.
Jetzt hatte ich Gelegenheit, eine ältere Aufführung des dänischen Theaters zu sehen: "König Lear" - mit Ove Sprogoe in der Hauptrolle! Es war fast ein Krampf, aufmerksam zu bleiben, denn jeden Augenblick wartete man auf Benny und Kjeld oder dass zumindest die unvermeidliche Zigarre auftaucht...
Ähnlich geht es mit bis heute mit Rolf Hoppe als "Westernheld", Jürgen Zartmann als "Parteisekretär" und Hanjo Hase als "SS-Offizier"...