Nun ist der jahrelange Streit beendet, die Drohung der UNESCO wurde wahr: Wegen des Baus der Elbschlößchen-Brücke wurde gestern mit knapper 2/3-Mehrheit Dresden der Titel "Welterbe" ("Kulturlandschaft Dresdner Elbtal") durch die UNESCO aberkannt! In der Geschichte der Organisation ist es erst das zweite Mal, dass zu so einer Maßnahme gegriffen wurde.

Unbegreiflich ist mir die Entscheidung FÜR den Bau der Brücke, der ja auch in Dresden arg umstritten war. Es hätte auch andere, wie z. Bsp. der vom Umweltministerium und der UNESCO empfohlene Bau eines Tunnels gegeben... Aber wer weiß! Fans von Verschwörungstheorien mögen dahinter sogar eine gewisse Lobby vermuten...

Immerhin gibt es einen Lichtblick: Dresden kann sich mit neuen Kriterien erenut um den Titel "Weltkulturerbe" bewerben - und die Touristen kommen weiterhin, denn dem Ruhm Dresdens wird diese Aberkennung wohl wenig schaden, da gibt es Schlimmeres...

Auf einer Fahrt nach Erlabrunn entdeckte ich auf dem


Krankenhausgelände


diesen etwas anders gestalteten Schwibbogen:




Mir gefällt er!

Gestern wollten wir sowieso nach Marienberg - warum also nicht den Ausflug mit einem Besuch in der evangelischen "St.-Marien-Kirche" in Marienberg verbinden?

Marienberg (gegründet 1521) zählt zu den ältesten Bergstädten im Erzgebirge. Im April 1558 wurde der Grundstein für die


"St.-Marien-Kirche"


gelegt. Vom Lauf der Jahrhunderte, Stadtbränden und Kriegen gezeichnet wurde sie seit 1992 umfassend restauriert - und wirklich hervorragend! Sie zählt nicht umsonst zu den "Perlen" unserer hiesigen alten Kirchen...





(Mehr gibt es bei "Flickr"...)

Eine ganz private Besonderheit weist die "St. Marien" noch auf: Marienberg ist die Stadt der Kindheit & Jugend meiner Mutter - und auf dem Kirchturm, im Gebälk an den Schalllöchern, sind heute noch die eingeritzten Initialen meiner Eltern zu lesen... ;)

Auf der Heimfahrt über den Kamm trafen wir dann noch auf die Schmalspurbahn mit ihren historischen Wagen, gezogen von einer Dampflok:




Es war ein wundervoller, wenn auch anstrengender Tag!

Am Samstag, den man getrost als "Hochsommertag" bezeichnen kann, ging es ein Stück hinaus ins Gebirge, in Richtung Kamm, nach Antonsthal.


Antonsthaler Schwibbogen


Dort findet man ein wunderschönes technisches Denkmal, die:




Seit dem 19. Jahrhundert wurde hier mit Hilfe der Wasserkraft Erz gemahlen, oder besser gesagt, "gepocht". Ein 4 m im Durchmesser großes Wasserrad trieb eine aus einem Eichenstamm gefertigte Daumenwelle an, die wechselweise die einzelnen, bis zu 4 Zentner schweren Pochstempel hob - die Schwerkraft erledigte den Rest! *g* Auf den ebenfalls von der Daumenwelle angetriebenen Schütten wurde dann das Pochgut in taubes und erzhaltiges Material getrennt (Impulserhaltungssatz!).

In Zusammenhang mit der Ausstellung einheimischer Minerale sowie der verschiedensten Werkzeuge der damals hier ansässigen Gewerke ist es immer wieder imposant, dieses technische Museum zu besuchen - egal ob mit einer (Qualitativ hochwertigen und doch auch kindgerechten!) Führung oder ohne. Ein besonderer "Schmaus für alle Sinne" ist, dass die Anlage trotz ihres Alters noch voll funktionsfähig ist!! (Und was glaubt Ihr, wie stolz (Und mutig! *zwinker*) die Kleine war, als sie die große Stange ziehen durfte, um den Wasserzufluß zu öfnen und damit das Wasserrad und das Pochwerk zu starten!! *freu*)

In den Ausstellungsräumen findet man außer einer Verkaufsausstellung für einheimische Minerale und original erzgebirgischer Schnitzkunst auch eine Vitrine über Schnitzkunst, in der dieses traditionelle Handwerk in Verbindung mit modernster Technik gezeigt wird: Laserschnitzerei! Die handgeschnitzte Skulptur wird 3-dimensional eingescannt und der Computer steuert dann eine Laser-Wasserstrahl-"Schnitzeinheit". Damit kann der Urtyp beliebig oft und in jeder gewünschten Größe kopiert werden. Allerdings unterscheidet sich die Oberfläche beim Berühren doch etwas von der "echten Handarbeit"... ;)

Neben der Silberwäsche befindet sich in der ehemaligen Schlemmgrube (wo das taube Gestein zwischengelagert wurde) ein wundervolles Freibad. Die Besonderheit ist, dass es direkt "vom Berg" gespeist wird, lediglich durch ein Kiesbett gefiltert und damit frei von chemischen Zusätzen wie Chlor etc. ist! Allerdings wird es dadurch auch im heißesten Sommer nich wärmer als max. 23°C...

Die Eintrittspreise sind in Anbetracht der Anlage und dem gesamten Niveau der Erhaltung und Führung mehr als nur angemessen und wahrhaft "zivil": € ***3,00** für Erwachsene, ermäßigt (Kinder, Studenten, Schwerbeschädigte usw.) € ***1,50**; Kinder unter 10 Jahren haben freien Eintritt!

Mein Dank geht an den freundlichen "Führer", der sowohl auf die kindlichen Belange als auch auf meine Behinderung Rücksicht nahm, für Fragen und Bemerkungen sachkundig und offen war und zum Abschied der Kleinen sogar einen "erzählenden Spiel-Bastel-Ausmal-Bogen" schenkte!

Der Silberwäsche angeschlossen ist ein gut mit Heimatkost sortiertes Ausflugslokal, dessen Angebote wir aber ausschlugen. Wir rasteten auf einer Bank unweit vom benachbarten Wald-Abenteuer-Spielplatz, auf dem sich die Kleine noch austoben konnte... (Abgesehen davon: In diesen Wäldern habe ich immer Pilzglück gehabt - ich bin nie ohne wenigstens eine Familienmahlzeit nach Hause gegangen - und nicht nr Champions, das waren die Wenigsten!!)


Waldspielplatz


.. und wen es mal hier her verschlägt:

"Silberwäsche Antonsthal"
Jägerhäuser Str. 17
08359 Antonsthal
Tel.: 03774/25222

Es lohnt sich!!

Gestern ging es wieder in Richtung Bahnhof, diesmal über den Bahnübergang hin zu einem Haus, das vor ... Jahren einmal den Gemüsehandel beherbergte und in den letzten Jahren durch die neuen Nutzer/Eigentümer liebevoll wieder her gerichtet wurde. Die Gründerin des Gemüsehandels, Frau Auguste Frederike Neumann, fand bei einem Besuch in Dresden Gefallen an der dortigen Jägerkaserne und ließ sie um 1900 hier in Schwarzenberg nachbauen. Durch einen eigenen Gleisanschluß (unter der Federführung ihrer Tochter Anneliese entstanden) war eine zeit- und kraftschonende Warenanlieferung möglich.



Mir ist noch nie aufgefallen, wie interessant die Erkergründung gestaltet ist!



Wie ich es bereits bei meinen "Schloßberg-basierten" Ausflügen bemerkte: Man kann jahre-, jahrzehntelang in einem Ort leben - und findet doch immer wieder Neues zu entdecken! Man muss nur sehen wollen... ;)

Nach dem heißen Osterwetter wurde ich heute früh von einem gleichmäßigen Rauschen geweckt: Es regnet! Endlich! Man kann förmlich zu sehen, wie die lauwarmen Tropfen das staubige Grau fort spülen und über Nacht selbst an "Spätzündern" ein dichtes grünes Kleid gewachsen ist. Die meisten Vögel halten sich unter dem Blätterwerk verborgen, nur ein kleiner Spatz badet fröhlich in einer Pfütze, begleitet vom Trällern einiger unverdrossener Sänger.

Ein Tag zur Erholung für Mensch & Natur!

Auf den ersten Blick hätte man denken können, dass die Bäume über Nacht in voller Blütenpracht stehen...







... aber es war nur Schnee!

Die Flocken, groß und mannigfaltig, tanzten und wirbelten den ganzen Tag, die Nacht hindurch und auch noch in den frühen Morgenstunden. Bei Sonnenaugang bogen sich die Äste wieder unter der Last des Schnees...





Später dann zogen die Wolken weiter um ihre weiße F Pracht auch anderen zu Teil werden zu lassen. So präsentierte sich der Nachmittag als wunderschöner "Winter-Urlaubstag"...




... und wen es juckt, Rodeln zu gehen oder Ski zu fahren, dem sei gesagt: "Bald ist Wochenende!"

cu!

Die letzten Tage waren durch Temperaturen oberhalb des Gefrierpunktes geprägt - Auf dem "Schwarzwasser" und der "Großen Mittweida" brach das Eis auf:








Naja, dafür wurden für heute Nacht bereits wieder - 10° C gemedet - Schluß mit der Frühlingsstimmung!

Eigentlich sollte es ja ein schöner Wintermorgen werden, nachdem ein paar Tage lang einiges vom Himmel fiel...



Sonnenaufgang


Die Erzgebirgsbahn fährt auch im Winter...

Der Winterdienst hat jedenfalls viel zu tun:



Manches Auto kann einem leid tun - sieht so der Dank für treue Dienste aus?


Die Kletterburg ist nur mit Winterausrüstung "bespielbar"...

Am Schönsten sind aber die Eisblumen am Fenster:

Im Haus:



... und in meiner Loggia:
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Mal sehen, ob es heute Nacht wieder so wird:
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Na dann: Frohes Bibbern!


(Aber man merkt deutlich den abnehmenden Tabak-Konsum, wenn man nur auf dem Balkon rauchen darft... *g*)